Fehlgeburt: Herzogin Meghan verlor im Juli ihr zweites Kind

Wie Herzogin Meghan nun bestätigt hat, verlor sie im Sommer ihr zweites Kind. Gesundheitsexperten loben die Offenheit - der Palast schweigt.
Prinz Harry Meghan März 2020
Prinz Harry kündigt sich als Gast für die aktuelle Ausgabe des ZDF-"Sportstudios" an, allerdings ohne seine Meghan. Foto: AP Photo/Kirsty Wigglesworth
Prinz Harry kündigt sich als Gast für die aktuelle Ausgabe des ZDF-"Sportstudios" an, allerdings ohne seine Meghan. Foto: AP Photo/Kirsty Wigglesworth

In einem sehr emotionalen Artikel beschreibt Herzogin Meghan ein schlimmes Erlebnis: Sie hat ein ungeborenes Kind verloren. Gesundheitsexperten loben die Offenheit – der Palast schweigt.

Herzogin Meghan hat im vergangenen Juli eine Fehlgeburt erlitten. Sie verlor das Kind, als sie ihrem einjährigen Sohn Archie gerade die Windel gewechselt hatte, wie sie am Mittwoch in der „New York Times“ schrieb.

Sie habe plötzlich einen stechenden Krampf gespürt und sei mit Archie in den Armen auf den Boden gefallen. „Ich summte ein Schlaflied, um uns beide zu beruhigen. Die fröhliche Melodie war ein starker Kontrast zu meinem Gefühl, dass etwas nicht stimmte“, schrieb die Frau von Prinz Harry.

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„Ich wusste, als ich mein erstgeborenes Kind umklammerte, dass ich mein zweites verliere“, berichtete Meghan. Stunden später habe sie in einem Krankenhausbett gelegen. Harry sei an ihrer Seite gewesen, und beide hätten geweint.

Sie habe seine Hand gehalten und seine Fingerknöchel geküsst. Die beiden hätten sich danach oft gegenseitig gefragt: „Geht es dir gut?“ Dies sei der „einzige Weg“, so die Herzogin von Sussex, um sich in einer solchen Situation zu stützen.

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Aber warum beschreibt Meghan solche privaten Momente in einer Zeitung? Nach ihren eigenen Worten will sie damit die Menschen dazu aufrufen, sich gegenseitig mehr umeinander zu kümmern, gerade während der Corona-Pandemie und zu den Thanksgiving-Ferien in den USA.

Der Buckingham-Palast wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Es handele sich um eine sehr persönliche Angelegenheit, sagte ein Sprecher. Harrys Onkel, Charles Spencer, sagte hingegen dem Fernsehsender ITV, dass alles „sehr, sehr traurig“ sei.

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Er ist ein Bruder von Harrys Mutter Diana, die bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. Britische Gesundheitsexperten lobten Meghans Artikel: Fehlgeburten kämen oft vor, seien aber immer noch ein Tabu-Thema, sagte Christine Ekechi vom Königlichen College für Geburtshelfer und Gynäkologen. Offene Diskussionen darüber seien willkommen.

Harry und Meghan hatten sich im Frühjahr vom Königshaus losgesagt („Megxit“) und leben im kalifornischen Santa Barbara. Die ehemalige US-Schauspielerin („Suits“) stammt aus Los Angeles.

Ihren Lebensunterhalt verdienen sich die beiden in den USA unter anderem mit einem lukrativen Vertrag beim Streamingdienst Netflix, für den sie etwa Dokumentationen und Spielfilme produzieren wollen. Ihr hauptsächliches Anliegen ist es aber, sich im sozialen Bereich zu engagieren. Dafür gründeten sie auch eine gemeinnützige Organisation.

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Bei ihrem Vorhaben prescht vor allem Meghan voran und hält sich auch mit politischen Ansichten, etwa bei der US-Präsidentenwahl, nicht zurück. Sie ist eine scharfe Kritikerin des Republikaners Donald Trump und hatte die US-Amerikaner eindringlich dazu aufgerufen, zu den Wahlurnen zu gehen. Ihr politisches Engagement ist für Royals, zu denen sie auch nach dem „Megxit“ gehört, ungewöhnlich.

Für Königin Elizabeth II. ist die Fehlgeburt neben dem „Megxit“ ein weiterer Schlag in diesem Jahr. Mehrere Mitglieder der Königsfamilie hatten sich mit dem Coronavirus infiziert. Ihr Sohn Prinz Andrew soll zudem in einen Missbrauchsskandal verwickelt sein. Eine US-Amerikanerin wirft ihm vor, sie als Minderjährige missbraucht zu haben.

Zumindest einen Lichtblick gibt es bei den Royals: Prinzessin Eugenie, eine Enkelin der Monarchin und die Tochter von Andrew, ist schwanger. Sie lebt mit ihrem Mann Jack Brooksbank nun im Frogmore Cottage, wo einst Harry und Meghan wohnten und fast in Sichtweite der Queen, die die meiste Zeit im Schloss Windsor wegen der Pandemie verbringt.

dpa