Zeitgeschichten: Was ihr schon immer über Uhren wissen wolltet

Seit Tausenden von Jahren versucht der Mensch, die Zeit zu messen. Vor allem der Handel machte es notwendig zu wissen, was die Uhr geschlagen hat.
Zeitumstellung Wanduhr
Foto: Oliver Berg/dpa
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Seit Tausenden von Jahren versucht der Mensch, die Zeit zu messen. Vor allem der zunehmende Handel machte es immer notwendiger zu wissen, was die Uhr geschlagen hat. Meilensteine aus der Geschichte der Zeitmessung:

Um 3500 v. Chr.: Die ersten Sonnenuhren in Ägypten unterteilen den Tag in 12 Stunden. Wichtiges Instrument ist der «Gnomon», ein Stab der senkrecht im Boden steckt. Nachteil: Sonnenuhren funktionieren weder bei Nacht noch wenn Wolken aufziehen.

Um 3000 v. Chr.: Die Sumerer entwickeln das «Sexagesimalsystem» mit der Zahl 60 als Basis. Unsere heutige Zeitmessung geht vermutlich darauf zurück.

Um 1500 v. Chr.: Die Ägypter erfinden die Wasseruhr, zunächst nur ein einfaches Gefäß, aus dem Wasser tropft. An einer Skala ist die Zeit abzulesen. Später werden die Uhren immer komplizierter – bis hin zu einem riesigen Exemplar, das 1094 n. Chr. in China gebaut wurde. Die Wasseruhren gelten als Vorläufer der mechanischen Uhr, ihre Genauigkeit lässt aber zu wünschen übrig.

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14. Jahrhundert: In Europa entsteht die Räderuhr. Neu ist das Prinzip der mechanischen Hemmung, das erlaubt, die gleichmäßige Drehung eines Rades in regelmäßigen Abständen kurz zu stoppen und diese Perioden zu zählen. Es gibt erste öffentliche Turmuhren mit Stundenzeiger. Mitte des 16. Jahrhunderts ist auch der Minutenzeiger verbreitet.

1673: Mit einer Konstruktionszeichnung des niederländischen Astronomen und Physikers Christiaan Huygens wird der Sekundenzeiger geboren. Er entwirft eine Pendeluhr auf der Grundlage einer Idee von Galileo Galilei.

1920: Eine Präzisions-Pendeluhr des deutschen Uhrmachers Clemens Riefler gehört zu den besten mechanischen Uhren, die je gebaut wurden. Sie weicht nur wenige Tausendstel Sekunden pro Tag ab.

1932: Das Zeitalter der Quarzuhren hat begonnen. Die Physiker Adolf Scheibe und Udo Adelsberger bauen Uhren, die pro Tag nur etwa 200 Mikrosekunden falsch gehen.

1949: In den USA konstruiert Harold Lyons die erste Atomuhr der Welt, doch noch ist sie kaum genauer als eine gute Quarzuhr. 1955 kommt in England erstmals Cäsium zum Einsatz. Atomuhren sind fortan genauer als alle anderen Zeitmesser zuvor.

1969: Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig nimmt ihre erste selbst entwickelte Atomuhr CS1 in Betrieb.