Worum geht es, wenn von sogenannten Grünlegern die Rede ist?

Worum geht es, wenn von sogenannten Grünlegern die Rede ist? Bei sogenannten Grünlegern handelt es sich um Haushühner. Grünleger haben nichts mit Golfspielern, Börsenmaklern und Verkehrsampeln zu tun.

Haushühner sind erstaunlich gewitzt und bekommen eine Menge davon mit, was in ihrer Welt so vor sich geht. Mit jeder neuen Erkenntnis dazu bekommt eine Frage immer mehr Brisanz: Ist die gängige Massentierhaltung für diese Tiere wirklich akzeptabel? Eine andere Frage: Worum geht es, wenn von sogenannten Grünlegern die Rede ist? Bei sogenannten Grünlegern handelt es sich um Haushühner. Grünleger haben nichts mit Golfspielern, Börsenmaklern und Verkehrsampeln zu tun.

Von wegen „dummes Huhn“: Die Tiere haben persönliche Eigenheiten, vermögen einander auszutricksen und seien zu logischen Schlussfolgerungen fähig, die Kinder erst mit etwa sieben Jahren meistern, berichtet Lori Marino vom The Someone Project im Fachjournal „Animal Cognition“. Bei diesem Tierschutzprojekt werden gezielt wissenschaftliche Beweise für kognitive und emotionale Fähigkeiten von Nutztieren gesammelt.

Das Haushuhn (Gallus gallus domesticus) stammt vom Bankivahuhn ab, einem Wildhuhn aus Südostasien. Von keinem anderen Haustier des Menschen gibt es weltweit so viele Exemplare: Der tägliche durchschnittliche Weltbestand wird auf rund 20 Milliarden Tiere geschätzt. Geschlachtet werden jährlich mehr als doppelt so viele.

Dennoch bekommen vor allem in Industrieländern die meisten Menschen fast nie Hühner zu sehen – gezüchtet und gemästet werden sie zum Großteil in streng abgeschotteten Massentierhaltungen. „Allein die Idee, dass Hühner eine Psyche besitzen, klingt für die meisten Leute absurd“, sagt Marino. Doch Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre belegten, dass im Huhn weit mehr Gefühl und Verstand stecke als weitläufig angenommen.

Nach einer Studie italienischer Forscher zum Beispiel können Küken rechnen: Die frisch geschlüpften Tiere sind zumindest in der Lage, große von kleinen Mengen zu unterscheiden, zeigten Tests mit gelben Plastikeiern. Zudem seien Hühner in der Lage, sich bis zu drei Minuten lang die Flugbahn eines Balls zu merken – was den Fähigkeiten der meisten Primaten bei solchen Versuchen entspreche.

dpa