Womit dürfen Winzer im Ruwertal wieder auf Etikett werben?

Im Weinbaugebiet Mosel gibt es besonders viele steile Weinberge: Fast die Hälfte der knapp 8800 Hektar Rebflächen zählt zu Steillagen.
Rieslinglese Weinberg Trauben Mosel
Foto: Thomas Frey/dpa
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Winzer im Ruwertal bei Trier dürfen auf ihren Weinflaschen wieder mit dem Begriff „Ruwer“ werben.

So könne der Verbraucher beim Einkaufen oder Verkosten auf den ersten Blick erkennen, dass der Wein von der Ruwer komme, teilte der Verein Moselwein am Dienstag in Trier mit. Dies gelte für Weine ab dem Jahrgang 2019. Die Weinberge an der Ruwer gehören zum Weinanbaugebiet Mosel, das bis August 2007 Mosel-Saar-Ruwer hieß.

Das steile Weinbaugebiet Mosel

Im Weinbaugebiet Mosel gibt es besonders viele steile Weinberge: Fast die Hälfte der knapp 8800 Hektar Rebflächen zählt zu Steillagen.

Die Hänge sind in der Regel steiler als 30 Prozent. Das heißt: Auf einer gedachten Strecke von 100 Metern steigt der Weinberg 30 Meter an.

Das bundesweit fünftgrößte Weinbaugebiet gilt als größtes zusammenhängendes Steillagenweinbaugebiet der Welt. Zu «Mosel» gehören auch die Täler von Saar und Ruwer mit insgesamt rund 2500 Winzern.

Die Gebietsbezeichnung „Mosel-Saar-Ruwer“ entstand erstmals durch das Weingesetz von 1909. Eine Weinetikettierung mit „Mosel-Saar-Ruwer“ erfolgte ab 1936. Wer ab Herbst 2007 einen Wein der Mosel-Saar-Ruwer-Region kauft, wird auf dem Etikett nur noch „Mosel“ finden. Das Bundeskabinett beschloss am 9. August 2006 in Berlin eine entsprechende Änderung des Weingesetzes. „Das ist der Wunsch der Winzer aus der Region“, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Die Bezeichnung „Mosel“ könne sich aus seiner Sicht besser international durchsetzen.

Spitzenqualitäten in der Kategorie Prädikatswein können bei Versteigerungen Preise von mehreren hundert Euro pro 0,75 l Flasche erreichen. Anteilsmäßig groß dagegen sind in der Kategorie „Qualitätswein“ die Abfüllungen für den Konsum in unteren Preissegmenten (100.000 hl: 568.000 hl). Weine von der Mosel werden in der breiten Öffentlichkeit als eher fruchtig, süß und von niedrigerem Alkoholgehalt angesehen. Von 2017 geprüften, mit „Mosel“ deklarierten rund 668.000 hl Wein wurden ca. 404.000 hl in der Geschmacksrichtung lieblich und süß ausgebaut (ca. 172.000 trocken, ca. 92.000 halbtrocken).