Wofür steht der aus dem IT-Bereich bekannte Begriff „Proxy“?

Apropos Computersicherheit und IT: Wofür steht der aus dem IT-Bereich bekannte Begriff "Proxy"? Der aus dem IT-Bereich bekannte Begriff "Proxy" steht für Stellvertreter.

Spätestens seit den Snowden-Enthüllungen ist vielen Menschen klar, dass sie im Internet nicht unerkannt bleiben. „Man fühlt sich beobachtet“, sagt Axel Kossel von der Fachzeitschrift „c’t“. Geheimdienste überwachen den Datenverkehr im Netz, das für den Endanwender akutere und lösbarere Datenschutzproblem ist aber die Werbeindustrie. Apropos Computersicherheit und IT: Wofür steht der aus dem IT-Bereich bekannte Begriff „Proxy“? Der aus dem IT-Bereich bekannte Begriff „Proxy“ steht für Stellvertreter.

Das TOR-Netzwerk ist eine kostenlose Möglichkeit, weitgehend anonym im Netz zu sein. Die Anfragen werden hier über mehrere Server geleitet, so dass eine Rückverfolgung schwierig ist. Das früher von Experten empfohlene Netzwerk hat allerdings Schwachpunkte. „Einmal ist es sehr unpraktisch, weil es das normale Surf-Verhalten sehr einschränkt“, sagt Norbert Pohlmann, Leiter des Instituts für Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen. Die Umleitung über das Netzwerk sorge nämlich für „gewaltige Geschwindigkeitsprobleme“.

TOR sorge grundsätzlich für mehr Anonymität, sagt auch Tim Griese, Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „In den vergangenen Monaten gab es aber auch immer wieder Berichte, nach denen Austritts-Server (Exit-Nodes) des TOR-Netzwerks unter Überwachung stehen, beispielsweise von Sicherheitsforschern oder anderen Stellen, und somit die Anonymität gegebenenfalls infrage gestellt ist.“ Auch Geheimdienste sollen hier mitlesen.

Eine deutsche Lösung für Anonymität ist Jondonym. Der Dienst wurde unter anderem vom schleswig-holsteinischen Datenschutzbeauftragten mitentwickelt und leitet Daten über einen sogenannten Proxy-Server. Das ist zunächst kostenlos – Hochgeschwindkeit kostet aber Geld. „Das kann man auf jeden Fall empfehlen“, sagt Kossel. Vor der Nutzung sollte man allerdings jeden Anonymisierungsdienst gut ansehen. Schließlich kann der Anbieter die eigene IP-Adresse mitlesen, wie Experte Pohlmann erläutert. „Die Vertrauenswürdigkeit ist sehr wichtig.“

dpa