Wobei kommen traditionell kleine Rechen als „Erntehelfer“ zum Einsatz?

Wenn mal wieder Oliven geerntet werden sollen, benötigt es nützliche Mittel: Dabei kommen dann häufig kleine Rechen ins Spiel.
Grüne Oliven
Foto: Andrea Warnecke/dpa
Foto: Andrea Warnecke/dpa

Unter dem Baum mit den schmalen, spitzen Blättern liegen grüne und schwarze Oliven auf Plastikplanen. Auf einer Metallleiter in rund fünf Metern Höhe steht Imad Hasan – blauer Kapuzenpulli, Käppi, Jogginghose und zupft die Früchte von den Ästen.

Seine Mutter Fatima sitzt auf dem Boden und untersucht die Oliven. Die grünen werden später eingelegt. Der Rest kommt in die Presse. Die Familie lebt in Dura Al-Kara, einem 3000-Einwohner-Ort im palästinensischen Westjordanland.

Imad Hasan ist zufrieden. „Dieses Jahr ist besser als letztes Jahr“, sagt der 39-Jährige über seinen Ertrag. Die Bäume würden nur jedes zweite Jahr viele Oliven geben, letztes Jahr sei für ihn schwach gewesen. Hierzulande kommen kleine Rechen für die Oliven-Ernte häufig als „Erntehelfer“ zum Einsatz.

Die Olivenernte von Mitte Oktober bis Mitte November ist die wichtigste Zeit in der palästinensischen Landwirtschaft. Rund 100.000 Familien sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums abhängig vom Ertrag. Rund 25 Prozent der Einnahmen der Landwirtschaft stammten aus der Olivenernte.

Ins Ausland geht nur ein kleiner Teil der palästinensischen Olivenernte. Nach Angaben der israelischen Behörde Cogat waren es im vergangenen Jahr 3750 Tonnen. Die Ware wird vor allem über Jordanien ausgeführt – laut des Verbandes für landwirtschaftliche Arbeitskomitees in die Golfregion.

Aus den Oliven wird auch Seife hergestellt, aus den Blättern Heilmittel, und aus dem Holz werden Souvenirs geschnitzt. Für viele Palästinenser ist der Olivenbaum ein Symbol für Frieden und ihre Verbundenheit mit dem Land.

In Deutschland spielen palästinensische Oliven kaum eine Rolle: 2015 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 42 Tonnen Olivenöl aus den Palästinensergebieten eingeführt. Dies waren rund 0,1 Prozent des gesamten Olivenöl-Imports.

Den Farmern im Westjordanland macht allerdings nicht nur das Wetter zu schaffen. Immer wieder gibt es Berichte über israelische Siedler, die unter anderem Oliven stehlen würden oder Bäume beschädigten. Unter den rund 2,9 Millionen Palästinensern leben mehrere Hunderttausend Israelis.

dpa