Wird der Name eines Regisseurs mit Alan Smithee angegeben, ist klar, dass er …?

Wer ist Alan Smithee? Alan Smithee gibt es im Filmkonzept eigentlich nicht. Wird der Name eines Regisseurs mit Alan Smithee angegeben, ist klar, dass er den Film nicht mag. Die Verwendung von Alan Smithee hat nicht zur Folge, dass er selbst mitspielt, das Geld auftrieb oder den Film ohne Ton drehte.

Alan Smithee ist eine Legende – denn es gibt ihn eigentlich eigentlich nicht. Eine alte Weisheit aus dem Filmgeschäft: Wird der Name eines Regisseurs mit Alan Smithee angegeben, ist klar, dass er den Film nicht mag. Denn die Person, die eigentlich hinter dem Werk steckt, möchte damit nicht in Verbindung gebracht werden. Alan Smithee ist also ein Pseudonym. Von 1968 bis 2000 wurde von der US-Filmvereinigung DGA sogar empfohlen, das Pseudonym genau in diesem Falle zu nutzen.

Ihr seid an einem Beispiel für einen Regisseur interessiert, der das Pseudonym Alan Smithee benutzte? Unter anderem traf das auf Henri Steinmetz zu, wie mittlerweile bekannt ist. Steinmetz, der bei Michael Haneke und Christian Berger in Wien Regie und Kamera studierte, macht es seinen Zuschauern nicht leicht, dem Geschehen zu folgen. Es ist ein Kunstprojekt, in dem der Regisseur jeglichen erlernten Erwartungen zertrümmert. Dass er als Drehbuchautor Alan Smithee angibt, passt da nur ins Bild. Das Pseudonym wird für fiktive Filmemacher verwendet oder solche, die nicht genannt werden wollen.

Als Smithee-Film wurde übrigens auch der zweiten Teil von Hitchcocks „Die Vögel“ veröffentlicht. Später wurde bekannt, dass Rick Rosenthal dahinter steckte. Apropos Hitchcock und „Die Vögel“: 25 Filme, darunter der Hitchcock-Thriller „Die Vögel“ (1963) und das Roadmovie „Thelma & Louise“ (1991), sind in das Filmarchiv der US-Regierung in Washington aufgenommen worden. Einer Mitteilung der Kongressbibliothek vom Mittwoch zufolge ist die Zahl der Einträge im National Film Registry damit auf 700 angewachsen.

Seit 1988 wählt die Behörde jährlich 25 Filme aus, die von Fachleuten in ihrer ursprünglichen Fassung konserviert werden. In diesem Jahr sind es Spiel- und Dokumentarfilme aus dem Zeitraum von 1903 bis 1998.

Dazu gehörten unter anderem der Disney-Hit „König der Löwen“ (1994), die Doku „Paris is Burning“ (1990), der James-Dean-Klassiker „Jenseits von Eden“ (1955), der Kurzfilm „Life of an American Fireman“ (1903) und die Komödie „Rushmore“ (1998) von Wes Anderson.

mit dpa