Dass ihm, „wie man sagt, die Laus über die Leber“ lief, erfährt man schon nach wenigen Sätzen im grimmschen Märchen über …?

Bekannt ist das Werk auch wegen eine Redewendung, die immer noch gebräuchlich ist. Dass ihm, "wie man sagt, die Laus über die Leber" lief, erfährt man schon nach wenigen Sätzen im grimmschen Märchen über das tapfere Schneiderlein.

Wenn Schauspielerin Friederike Becht ihren Kindern aus dem Märchenbuch vorliest, erspart sie ihnen besonders brutale Szenen. „Ich bin mit Grimms und Andersens Märchen groß geworden“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Eben diese Märchen und weitere, alte und neue Märchen aus aller Welt, gibt es auch in den Zimmern meiner Kinder, und wir lesen sie gerne. Manche mildere ich beim Lesen allerdings etwas ab, denn die Brutalität in den meisten Märchen ist enorm. Apropos Brutalität – Hänsel und Gretel ist derzeit die Lieblingsgeschichte meiner Tochter.“ Becht ist im Märchen „Die drei Königskinder“ zu sehen.

In dem Interview spricht sie auch über „Das tapfere Schneiderlein“. Bekannt ist das Werk auch wegen eine Redewendung, die immer noch gebräuchlich ist. Dass ihm, „wie man sagt, die Laus über die Leber“ lief, erfährt man schon nach wenigen Sätzen im grimmschen Märchen über das tapfere Schneiderlein. „Wie man sagt, die Laus“ über die Leber hat mit den Gebrüdern Grimm zu tun, nichts aber mit Rumpelstilzchen, den Froschkönig oder König Drosselbart.

Ihr Lieblingsmärchen als Kind war ein Klassiker aus Dänemark: „Als junges Mädchen war es „Die kleine Seejungfrau“ von Andersen. Das unglücklich verliebte Mädchen, das mich in seiner Fähigkeit, uneigennützig zu lieben, berührt.“ Beim Märchen vorlese, entstehe eine „unsichtbare Welt“, so die Schauspielerin. „Man begibt sich auf eine Reise, obwohl man körperlich an Ort und Stelle bleibt. Man verschwindet und sitzt plötzlich neben Aschenputtel am Kamin, betet, dass die Zauberin nicht kommt, wenn der Prinz bei Rapunzel im Turm ist, möchte auch so mutig sein wie das tapfere Schneiderlein und versteht vielleicht erst als Erwachsener, wie reich Hans im Glück trotz leeren Händen wirklich ist. Märchen verknüpfen uns mit unseren Ängsten, es geht ums Erwachsenwerden, um Verlust, Tod, um Grenzerfahrungen der Märchenhelden, die wir miterleben, wenn wir ihnen zuhören.“

dpa