Wie man dem Duden entnehmen kann, lautet ein Plural von …?

Ein Vorname findet sich im Duden wieder und das sogar mit einem entsprechenden Plural. Um Jessika, Anuschka und Monika handelt es sich nicht, sondern um Erika – wegen der Pflanzensorte, auch eine Kartoffelsorte heißt so.
Duden 28. Auflage 12. August 2020
Der Duden wird in ein Bücherregal geschoben. Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Der Duden wird in ein Bücherregal geschoben. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Es ist ein schlichtes Rezept von historischem Gewicht. „So kannst du Salat aus diesem herstellen: Nimm diese Bacaras oder Papas, sauber und weichgekocht, schneide sie in Scheibchen, füge Öl, Essig, Pfeffer, Salz oder Zucker hinzu und genieße.“ Was der Abt Kaspar Plautz aus dem Benediktinerkloster Seitenstetten in Österreich vor 400 Jahren empfahl, gilt als erstes bekanntes Rezept für Kartoffelsalat. Es taucht in einem 104-seitigen Buch über eine fiktive Reise des Abts mit dem Entdecker Christoph Kolumbus auf. „Das Buch dürfte einige Verbreitung erfahren haben“, sagt Pater Benedikt Resch. Der ursprünglich aus den Anden stammenden Kartoffel, mit der Entdeckung der Neuen Welt nach Europa gelangt, verhalf es aber nicht zum sofortigen Durchbruch. Das dauerte noch einige Generationen.

Apropos Kartoffeln: Eine Kartoffelsorte trägt den Namen Erika. Erika ist etwa auch wegen einer Pflanzensorte, die so heißt, im Duden. Der Plural von Erika im Duden ist Eriken. Den Duden-Plural von Jessika (Jessiken), Anuschka (Anuschken) und Monika (Moniken) gibt es hingegen nicht.

Heute ist die Kartoffel neben Weizen, Reis und Mais eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Menschheit, doch der Klimawandel beeinflusst auch ihre Erträge. „Die Pflanze hat vor allem Probleme mit den hohen Temperaturen während der Nacht“, sagt der Pflanzenbiologe Markus Teige von der Universität Wien. Und auch zu viel Wasser auf dem Acker nach Starkregen lässt das Nachtschattengewächs binnen weniger Tage absterben. Deshalb koordiniert Teige seit einem Jahr ein von der EU mit fünf Millionen Euro gefördertes Projekt, das eine besonders stressresistente Knolle finden soll. Bei der Züchtung von Kartoffelsorten habe in der Vergangenheit eher der Ertrag als die Widerstandskraft gegen Umwelteinflüsse im Mittelpunkt gestanden, sagt Teige.

dpa