Wer wurde am selben Tag wie sein mutmaßlicher Mörder beigesetzt?

John F. Kennedy wurde am selben Tag wie sein mutmaßlicher Mörder beigesetzt. Für John Lennon, Rudi Dutschke und Martin Luther King gilt das nicht.
John F. Kennedy
John F. Kennedy, 35. Präsident der Vereinigten Staaten. Foto: Shutterstock/
John F. Kennedy
John F. Kennedy, 35. Präsident der Vereinigten Staaten. Foto: Shutterstock/

Der Nationalfriedhof Arlington vor den Toren der US-Bundeshauptstadt Washington ist der berühmteste Friedhof der Welt – spätestens seit dem 25. November 1963, als hier der am 22. November in Dallas durch zwei Gewehrschüsse ermordete Präsident John F. Kennedy beigesetzt wurde.

Bei dem mutmaßlichen Mörder handelt es sich um Lee Harvey Oswald. Zwei Tage nach dem Attentat wurde Oswald in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen – und einen Tag später beerdigt. John F. Kennedy wurde also am selben Tag wie sein mutmaßlicher Mörder beigesetzt. Für John Lennon, Rudi Dutschke und Martin Luther King gilt das nicht.

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Um den Mord an John F. Kennedy ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien: Dass vielleicht die Mafia die Strippen zog, Kuba, die Sowjets, der militärisch-industrielle Komplex, vielleicht auch der Kennedy-Nachfolger Lyndon B. Johnson in Verbindung mit der CIA, dem organisierten Verbrechen und Ölinteressensgruppen.

Im Dezember 2021 gab die US-Regierung gab die US-Regierung knapp 1500 bis dahin teils unter Verschluss gehaltene Dokumente frei. Forscher äußerten sich beim Sender CNN allerdings enttäuscht über die Dokumente. Sie enthielten wenig Neues und schienen zum Teil Duplikate von zuvor freigegebenen Dokumenten zu sein, in denen nur wenige geschwärzte Worte nun veröffentlicht worden seien. Nach wie vor seien Tausende Dokumente teilweise geschwärzt oder würden ganz zurückgehalten.

Die veröffentlichten Dokumente stammen zum Großteil von der US-Bundespolizei FBI und dem Auslandsgeheimdienst CIA. Politiker und Forscher drängen seit Jahrzehnten auf eine vollständige Freigabe der Dokumente – auch um Verschwörungstheorien zu unterbinden.

2017 war ein Freigabeprozess ins Stocken geraten, nachdem der damalige Präsident Donald Trump eine gesetzliche Frist zur Veröffentlichung nicht eingehalten hatte. Die CIA, das FBI und andere Behörden hatten bei Trump protestiert, dass die Dokumente nationale Sicherheitsgeheimnisse enthielten, die immer noch zu sensibel seien, um veröffentlicht zu werden. US-Präsident Joe Biden hatte im Oktober 2021 die Freigabe angekündigt. Allerdings gestand er laut „Politico“ ein, es gebe Dokumente, die vielleicht nie veröffentlicht würden.

Fast 30 Jahre nach der Ermordung hatte der Kongress 1992 ein Gesetz verfügt, nach dem das gesamte mit dem Attentat zusammenhängende Material in einer einzigen Sammlung im Nationalarchiv untergebracht werden sollte. Die Sammlung besteht aus mehr als fünf Millionen Seiten mit Aufzeichnungen, Fotos, Filmen und Tonaufnahmen zum Attentat. Die meisten dieser Aufzeichnungen sind für die Forschung zugänglich. Anlass des Gesetzes war der Wirbel um den Oliver-Stone-Film „JFK“ mit seinen wuchernden Verschwörungstheorien.

Weitere bislang mehr als 14.000 gesperrte Dokumente sollen bis zum 15. Dezember 2022 auf eine Veröffentlichung hin geprüft werden.

dpa