Wer schafft sich am ehesten sogenannte Gelbsticker oder auch Gelbtafeln als Schutzmaßnahme an?

Wer weiß sich am ehesten mit sogenannten Gelbstickern oder Gelbtafeln zu behelfen? Es sind Leute, die unter anderem mit Fruchtfliegen zu kämpfen haben – also Hobbygärtner.
Feld Pflanzen
Foto: Sina Schuldt/dpa -
Foto: Sina Schuldt/dpa -

An heißen Sommertagen ist man selten alleine zu Hause. Ameisen laufen auf ihrer Schnellstraße über die Terrasse, Wespen machen sich über den Kuchen her, Fliegen summen um die Obstschale, Stechmücken suchen nach Blut. Wie hält man die Plagegeister auf Abstand?

Wer kennt das nicht? Die ganze Nacht nervt eine Stechmücke im Schlafzimmer. Ihr fieses Summen raubt im besten Fall nur den Schlaf. Wenn sie aber auch noch sticht, kommt böses Jucken hinzu. Ganz klar: Der Sommer ist die Hochzeit für viele Insekten, die uns tierisch auf die Nerven gehen. Zeit für ein paar Tipps, wie man sie ohne Einsatz von Chemie richtig auf Abstand hält:

FRUCHTFLIEGEN: Tauchen sie auf, ist das Obst in der Schale überreif. Auch gärende Fruchtsäfte, Wein, Essig oder Bier locken die winzigen Tiere an. Komplett vor Fruchtfliegen schützen kann man sich nicht, erklärt der DSV. Aber ihrer explosionsartigen Vermehrung lässt sich vorbeugen – etwa indem Obstabfälle im Sommer nicht auf dem Kompost landen, sondern in der stets gut geschlossenen Biomülltonne. Im Haus lagert Obst im Kühlschrank. Auch Essigwasser, Gelbsticker oder Fruchtfliegenfallen sind laut dem Umweltbundesamt eine Hilfe.

WESPEN: Der größte Fehler bei ihnen ist, sie zu verjagen. Denn fühlen sich die Tiere angegriffen, greifen sie selbst an. Falsch ist es daher, sich in ihre Flugbahn zu stellen oder hektische Bewegungen zu machen. Auch die Nester sollte man in Ruhe lassen, rät die Initiative Faire Wespe des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands (DSV) und des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung.

Julian Heiermann, Zoologe beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu), empfiehlt, beim Kaffeekränzchen draußen süße Düfte so gering wie möglich zu halten, also zum Beispiel Kuchen nur stückchenweise rauszubringen oder alles gut abzudecken. Und für Kinder rät Heiermann: Bierdeckel auf die Limo-Gläser, ein Loch stechen und einen – nicht zu dicken – Strohhalm durchstecken.

Nabu-Experte Heiermann empfiehlt folgenden Trick: einer PET-Flasche den Kopf abschneiden und diesen verkehrt herum in die Öffnung der Flasche stecken, in die zuvor noch etwas reifes Obst kommt. Das lockt die Tiere durch den Flaschenhals und man kann sie besonders gut darin weg- und ins Freie transportieren und aussetzen.

STUBENFLIEGEN: Sie sind schwieriger zu fangen, denn ins Haus kommen eigentlich nur erwachsene, besonders flinke Exemplare. Auch hier rät Heiermann zum Abhalten statt zum Vertreiben. Also: am besten ein Fliegennetz an Terrassen- und Balkontür sowie Fenstern installieren.

STECHMÜCKEN: Auch sie werden am besten mit Netzen vor Fenstern und Türen abgehalten. Außerdem hilft laut Heiermann das Tragen heller, nicht zu enger Kleidung. Nachts geht es dann nicht ohne die Suche nach den nervigen Blutsaugern und den Einsatz einer Fliegenklatsche.

AMEISEN: Ein Strich Kreide blockiert ihre Straße zum Haus, erklärt das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN). Den Verkehr auf Ameisenstraßen stören auch Farnkraut, Wachholderblätter, Kerbel, Zitronensaft, Lavendelöl oder -blüten, die den Orientierungssinn der Ameisen beeinflussen. Weitere Alternativen sind Zitronenschalen, Zimtpulver oder Essig. Um Ameisen den Zugang zum Haus aber ganz zu verwehren, müssen Schlupflöcher mit Silikon oder Leim versiegelt werden.

dpa