Wer oder was kann laut Duden Ramschniveau erreichen?

Der Duden hat in seiner langen Historie Einfluss auf viele Aspekte der Sprache gehabt, auch die Wirtschaft kann davon natürlich keinen Abstand nehmen. Laut Duden können Wertpapiere Ramschniveau erreichen.
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Foto: Shutterstock/Allstars
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Ob Aktien, Anleihen, Fondsanteile oder Zertifikate: Wer in Wertpapiere investiert, benötigt ein Depot. Klassischerweise gibt es das bei einer Filialbank, Sparkasse oder bei einer Direktbank. Seit einiger Zeit auch über Smartphone-Broker. Laut Duden können Wertpapiere indes Ramschniveau erreichen.

In der Regel gibt es ein Depot nicht umsonst. Da jedoch die Kosten einen Einfluss auf die Rendite haben, ist für Anleger das A&O: Sich informieren und die Leistungen mehrerer Anbieter vergleichen. „Und dabei prüfen, welche Gebührenmodelle angeboten werden“, sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf.

Eine große Rolle spielen dabei die eigenen Bedürfnisse: Wer beispielsweise nur ein- oder zweimal im Jahr mit Wertpapieren handelt, für den ist vor allem die Höhe der Grundgebühr relevant. Für alle, die regelmäßig handeln wollen, sind dagegen die Orderkosten von Interesse.

Filialbanken oder Sparkassen verlangen meist neben Jahresgebühren für den Wertpapierbestand rund ein Prozent der Ordersumme für jeden Kauf oder Verkauf. „Die Höhe der Jahresgebühren variieren bei Filialbanken und Sparkassen, bei einem Wechsel ist mitunter eine Ersparnis von mehreren hundert Euro möglich“, erklärt Roland Aulitzky von der Stiftung Warentest in Berlin.

Es geht aber auch generell günstiger: „Direktbanken punkten damit, dass sich dort sowohl das Depot kostenlos führen lässt als auch die Orderkosten viel geringer sind“, sagt Aulitzky. Dafür hat man dann allerdings im Gegensatz zu Filialbanken und Sparkassen keinen echten Bankberater.

Eine Alternative zu Online- oder Filialbanken und Sparkassen sind Smartphone-Broker. „Sie können nicht zuletzt für junge Leute, die häufig wenig Erfahrung mit Geldanlagen haben, eine interessante Option sein“, findet Aulitzky. Über die Smartphone-Broker sei es möglich, bereits mit sehr geringen Beträgen Aktien oder ETF-Anteile zu kaufen. Oft verlangten sie entweder keinen oder einen symbolischen Orderpreis von einem Euro.

Smartphone-Broker werben zudem damit, dass ein Handel mit Smartphone oder Tablet überall möglich ist. „Das ist einerseits ein Vorteil“, sagt Scherfling. Allerdings stelle sich auch die Frage, ob zum Beispiel die morgendliche Zugfahrt zur Arbeit tatsächlich der richtige Ort für durchdachte Anlageentscheidungen ist.

Jüngste Ereignisse um heftige Kursausschläge einiger US-Aktien zeigen zudem, dass die Geschäftsbedingungen nicht frei von Fallen sind. So beschränkte ein Smartphone-Broker den Handel bestimmter Wertpapiere zeitweise, nachdem Kleinanleger in den USA die Werte massenhaft gekauft und die Kurse damit in die Höhe getrieben hatten. Aus Sicht der Verbraucherzentralen ein inakzeptables Vorgehen.

Zu einem guten Service gehört aus seiner Sicht auch, dass der Anbieter im Vorfeld transparent darstellt, an welchen Börsenplätzen man handeln kann und mit welchen Wertpapieren dies möglich ist. Ferner sollte klar sein, welche Sparpläne zum Einsatz kommen können und wo nur eine Einmalanlage denkbar ist.

dpa