Welches Gemüse nimmt in Deutschland mit mehr als 22.000 Hektar die größte Anbaufläche ein?

Der Spargel war gerade in der Corona-Zeit ein Gemüse, das heiß diskutiert wurde. Spargel nimmt in Deutschland mit mehr als 22.000 Hektar die größte Anbaufläche ein.
Spargel
Foto: barmalini / Shutterstock.com
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Viel Regen und etwas Sonne, bei 15 bis 20 Grad: Während sich viele Brandenburgerinnen und Brandenburger nicht über das bislang wechselhafte Wetter im Mai gefreut haben dürften, tat es dem Spargel gut. „Die Saison verläuft bislang recht zufriedenstellend“, sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins, zur Halbzeit. Das Gemüse Spargel nimmt in Deutschland mit mehr als 22.000 Hektar die größte Anbaufläche ein.

Rund 10.000 Tonnen Spargel seien in Brandenburg aus der Erde gezogen worden, so Jakobs Hochrechnung. Bis zum offiziellen Saisonende am 24. Juni rechnet er nun mit doppelt so viel Ernte. „Wir haben kein Überangebot.“ Die Nachfrage, vor allem über Pfingsten, sei aber gesichert.

Die Stangen hätten aufgrund des wechselhaften Wetters und der nicht zu heißen Temperaturen „hervorragende Qualität“. Ein wichtiger Abnehmer komme zu Pfingsten auch wieder dazu, freute sich Jakobs: Dank der Lockerungen hätten bereits einige Restaurants angefragt, die das Königsgemüse auf die Speisekarte setzen wollen.

In Brandenburg wird seit Anfang April auf rund 4000 Hektar Spargel geerntet. Dafür sind nach Angaben des Beelitzer Spargelvereins rund 6000 Saisonarbeitskräfte nötig.

Es ist bereits die zweite Spargel-Saison in der Pandemie. Aus Sicht der Fachstelle Migration und gute Arbeit Brandenburg des DGB-Landesbezirks Berlin-Brandenburg hat die Pandemie die Bedingungen für Erntehelfer aus dem Ausland erschwert. „Die Probleme sind aber die gleichen geblieben wie auch schon vor Corona“, sagte Leiter Philipp Schwertmann: „Unter welchen Bedingungen wird gearbeitet, wie viel Lohn bekommen die Helfer, was steht im Arbeitsvertrag, das ist alles weiterhin völlig intransparent.“

Seit 2016 bietet die Fachstelle den Helfern, die größtenteils aus Rumänien und Polen kommen, in ihrer Muttersprache Beratung zum Thema faire Arbeitsbedingungen an. Die meisten Betriebe in Brandenburg hielten sich an die Regeln zur Unterbringung und Bezahlung. Es gebe aber einen Teil, „der über Einzelfälle hinausgeht“, der das nicht tue, berichtete Schwertmann.

dpa