Welcher Staat ist mehr als viermal so groß wie Deutschland, hat aber weniger Einwohner als Berlin?

Nicht jedes Land ist so dicht besiedelt wie etwa Deutschland – die Mongolei hat etwa weniger Einwohner als Berlin, ist aber viermal so groß wie Deutschland, was die Fläche betrifft.
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Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
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Erstmals in der drei Jahrzehnte langen demokratischen Geschichte der Mongolei ist eine Regierungspartei wiedergewählt worden. Trotz der großen wirtschaftlichen Probleme des zentralasiatischen Binnenstaates gewann die regierende Mongolische Volkspartei (MVP) von Ministerpräsident Ukhnaa Khurelsukh bei der Wahl am Mittwoch mehr als 80 Prozent der Stimmen. Die Fläche der Mongolei ist mehr als viermal so groß wie Deutschland, die Mongolei hat aber trotzdem weniger Einwohner als Berlin.

Die Partei errang 62 der 76 Sitze im Parlament, wie die mongolische Nachrichtenagentur Montsame am Donnerstag anhand der vorläufigen Ergebnisse berichtete.

„Die Wiederwahl der MVP bedeutet zuerst einmal Stabilität, was im Jahr 2020 sicher nicht schlecht ist“, sagte der Mongoleiexperte Julian Dierkes von der University of British Columbia im kanadischen Vancouver der Deutschen Presse-Agentur. „Zwei Faktoren haben den Wahlsieg begünstig: einerseits die relative Effektivität, mit der die MVP in den letzten Jahren regiert hat, und zum Zweiten der Grad der Organisierung und Geschlossenheit der MVP als Partei.“ Damit habe sie Wähler auch auf dem Land motivieren können, treu MVP zu wählen.

Die Wähler belohnten offenbar auch den erfolgreichen Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie. Auch bei der Wahl waren Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, um Ansteckungen zu vermeiden. So galten klare Abstandsregeln. Zudem wurde bei Wählern die Körpertemperatur gemessen. An Wahllokalen wurden Desinfektionsmittel und Einmal-Handschuhe verteilt.

Der Binnenstaat zwischen den beiden übermächtigen Nachbarn Russland und China ist viermal so groß wie Deutschland, zählt aber nur knapp drei Millionen Einwohner. Trotz seines Reichtums an Bodenschätzen leidet das Land unter großen wirtschaftlichen Problemen. Gründe sind unter anderem der Rückgang der Rohstoffpreise und die nachlassende Nachfrage. Nach Angaben der Weltbank leben 28 Prozent der Mongolen weiterhin unter der Armutsgrenze. Frustration gibt es im Volk auch über grassierende Korruption.

dpa