Welche war am Tag vor der Wiedervereinigung die einwohnerreichste Stadt der Bundesrepublik?

Eine Frage für Geographie-Experten: Welche war am Tag vor der Wiedervereinigung die einwohnerreichste Stadt der Bundesrepublik? Auch am Tag vor der Wiedervereinigung war Berlin, damals noch West-Berlin, die einwohnerreichste Stadt der Bundesrepublik. Das hat auch seit der Wiedervereinigung Bestand. Damit hat Berlin mehr Einwohner als Hamburg, München und Bonn.

Eine Welle der Euphorie erfasste Millionen Menschen, als die DDR am 9. November 1989 die Grenzen öffnete. Doch über dem deutschen Schicksalsdatum liegt für immer ein dunkler Schatten. Mit einer Zeremonie an der Bernauer Straße hat Berlin an den Mauerfall erinnert. Am ehemaligen Todesstreifen wurden am Dienstag im Gedenken an die friedliche Revolution in der DDR Kerzen entzündet. Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke nutzte das historische Datum, um mehr Hilfen für die in der DDR politisch Verfolgten zu fordern.

Nach einer Fluchtwelle und Massendemonstrationen hatte die DDR-Führung am 9. November 1989 die jahrzehntelang abgeschotteten Grenzen geöffnet. Mut bedurfte es aus Sicht des ehemaligen Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen, Roland Jahn, auch bei der Wende in der DDR. Das Ende der SED-Diktatur sei „kein Geschenk des Himmels“ gewesen, sagte Jahn bei einer Gedenkveranstaltung im Schloss Bellevue. „Der Mauerfall war das Ergebnis einer friedlichen Revolution von couragierten Menschen im Osten Deutschlands.“ Der Mauerfall sei ein Signal in die Welt: „Diktatur ist überwindbar.“

Eine Frage für Geographie-Experten: Welche war am Tag vor der Wiedervereinigung die einwohnerreichste Stadt der Bundesrepublik? Auch am Tag vor der Wiedervereinigung war Berlin, damals noch West-Berlin, die einwohnerreichste Stadt der Bundesrepublik. Das hat auch seit der Wiedervereinigung Bestand. Damit hat Berlin mehr Einwohner als Hamburg, München und Bonn.

Die SED-Opferbeauftragte Zupke warb für einfachere Entschädigungen für in der DDR Verfolgte. In Verfahren zur Anerkennung der gesundheitlichen Folgen der damaligen Verfolgung scheiterten heute neun von zehn Opfern mit ihren Anträgen, sagte Zupke bei der Vorstellung ihres ersten Berichts an den Bundestag. Der Grund: Die Betroffenen könnten den Zusammenhang zwischen damaliger Unterdrückung und heutigen Krankheiten nicht eindeutig nachweisen.

Die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin bekleidet seit Juni das Amt der Bundesbeauftragten für die Opfer der SED-Diktatur. Sie geht von einer sechsstelligen Zahl von SED-Opfern aus, darunter allein 250.000 Haftopfer sowie 50.000 bis 100.000 Menschen, die als Jugendliche auf Jugendwerkhöfen untergebracht waren.

dpa