Welche Märchenfigur verdankt ihren Namen dem Geschenk einer Verwandten?

Welche Märchenfigur verdankt ihren Namen dem Geschenk einer Verwandten? Rotkäppchen verdankt ihren Namen dem Geschenk einer Verwandten. Hintergrund ist ein rotes Käppchen der Großmutter.

Grimms Märchen wie Rotkäppchen haben in der Vergangenheit viel Kritik einstecken müssen: Sie seien zu grausam, würden Kindern Angst machen. Die Märchen-Experten, die sich derzeit in Würzburg versammeln, sehen das anders: Märchen drückten vielmehr ein Menschheitsbedürfnis aus.

In Bezug auf Grimms Märchen stellt sich die Fragen: Welche Märchenfigur verdankt ihren Namen dem Geschenk einer Verwandten? Rotkäppchen verdankt ihren Namen dem Geschenk einer Verwandten. Hintergrund ist ein rotes Käppchen der Großmutter.

„Ein Müller, der so arm war, dass er nichts weiter hatte, als seine Mühle und einen großen Apfelbaum dahinter, ging in den Wald Holz holen“, beginnt Sabine Lutkat. Sie steht auf dem Podium im Audimax der Uni Würzburg. Die 45 Jahre alte Pädagogin ist Präsidentin der Europäischen Märchengesellschaft (EMG). Die EMG veranstaltet jedes Jahr einen Kongress, der Erzähler, Wissenschaftler und Märchenfans aus ganz Deutschland gleichermaßen anzieht. Lutkat eröffnet ihn in diesem Jahr nicht mit einer wissenschaftlichen Analyse (Die kommt erst später), sondern mit einem Märchen.

Das Märchen von dem „Mädchen ohne Hände“, das sie erzählt, handelt davon, dass der Müller im Wald den Teufel trifft und ihm seine Tochter verspricht. Als der kommt und sie nicht mitnehmen kann, weil sie reinen Gewissens ist, bringt er den Vater dazu, ihr die Hände abzuhacken. Es ist eine Geschichte, die nicht sonderlich dazu taugt, bei Kindern für einen ruhigen Schlaf zu sorgen. Sind Märchen also noch zeitgemäß – oder machen sie Kindern eher Angst?

Anders sieht das Burkhard Meyer-Sickendiek von der Freien Universität Berlin. „Geht es bei Märchen wirklich darum, Ängste zu überwinden, oder nicht eher darum, Kinder zu disziplinieren?“, fragt der Literaturwissenschaftler. Beispielsweise im Märchen von Rotkäppchen ginge es zwar um die Überwindung von Angst im dunklen Wald, aber ebenso um die Lehre, nicht vom «rechten Weg» abzukommen. Dabei werde Angst instrumentalisiert. „Die Frage ist, ob da nicht didaktische Prinzipien angewandt werden, die wir heute gar nicht mehr teilen.“

dpa