Welche beiden Begriffe sind im Wörterbuch zu finden?

Welche beiden Begriffe sind im Wörterbuch zu finden? Einmal umdrehen! Die richtige Antwort lautet Stammbaum und Baumstamm.

Gesuchtes Wort eingeben, Enter drücken, fertig. Im Internet kann man gratis und schnell Schreibweisen nachschauen. Jetzt kommt ein neuer Rechtschreibduden in den Handel. Warum die Redaktion trotz aller Digitalangebote weiter an ihr gedrucktes Flaggschiff glaubt. Welche beiden Begriffe sind im Wörterbuch zu finden? Einmal umdrehen! Die richtige Antwort lautet Stammbaum und Baumstamm.

Gedruckte Wörterbücher finden aus Verlagssicht auch heutzutage noch Käufer. „Seit ich in der Dudenredaktion arbeite, was 22 Jahre sind, heißt es, gedruckte Wörterbücher gehen nicht mehr“, sagte Redaktionsleiterin Kathrin Kunkel-Razum der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das sei zum Glück aber nicht der Fall. „Ganz im Gegenteil.“ Mit den Vorbestellungen für die 28. Auflage des Rechtschreibdudens, die an diesem Mittwoch erscheint, sei man sehr zufrieden. Vielleicht wollten die Menschen gerade in den derzeitigen Krisenzeiten wieder „so einen Anker haben“, vermutet Kunkel-Razum.

Zur Auflagenentwicklung in Zeiten der Digitalisierung äußert sich der Verlag zwar nicht im Detail. Laut Verlagsvorschau wurden 650.000 Exemplare der vergangenen 27. Auflage von 2017 verkauft, es sei ein „Umsatzgarant“. „Wir hoffen auf einen ähnlich erfolgreichen Verkauf wie bei letzten Mal“, so Kunkel-Razum. Für die neue Auflage wurden 3000 neue Wörter zu Entwicklungen im Deutschen aus den vergangenen Jahren aufgenommen und 300 gestrichen.

Neu auf den knapp 1300 Seiten sind unter anderem zu finden: Die durch das neue Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19, die Klimaschutzbewegung Fridays for Future und die im Zuge der Dieselaffäre diskutierte Schummelsoftware. Auch sonstige Neuheiten sind berücksichtigt: Elektroscooter, Plug-in-Hybrid und Uploadfilter etwa, aber auch Bartöl, Tiny House und Faszienrolle. Gestrichen wurden zum Beispiel Kammerjunker und -jungfer, Fernsprechanschluss und Kabelnachricht. Bei den Entscheidungen richtet sich die Redaktion unter anderem nach der Häufigkeit des Vorkommens.

Zahlen belegen die große Rolle, die das digitale Nachschlagen inzwischen spielt: 12 Millionen Nutzer greifen demnach pro Monat im Durchschnitt auf die Duden-Webseite zu. Das Angebot rechne sich, man sei aber extrem von Werbung abhängig, so Kunkel-Razum. Online könnten Entwicklungen oder Debatten wie zuletzt über Rassismus im Vergleich zum gedruckten Buch auch schneller berücksichtigt werden.

dpa