Was kann man in vielen Apotheken ausleihen?

Was man so alles in Apotheken findet. Natürlich gibt es da in erster Linie Medikamente und Arzneibedarf. In vielen Apotheken kann man auch Milchpumpen ausleihen.
Apotheke
Rund 90 Prozent aller Apotheken in NRW sollen aufgrund eines Protests für einen Tag geschlossen bleiben. Foto: shutterstock/Little Adventures
Rund 90 Prozent aller Apotheken in NRW sollen aufgrund eines Protests für einen Tag geschlossen bleiben. Foto: shutterstock/Little Adventures

Der Grund dafür, dass Jana Bartsch zu einer besonderen Spenderin wurde, liegt mit hellen Strubbelhaaren in einem Babybett. Vor wenigen Monaten kam Emil als Frühchen mit 34 Wochen zur Welt. Operationen waren nötig, er konnte nicht an die Mutterbrust. Bartsch entschied, die Milch abzupumpen bis zu jenem Tag, an dem ihr Sohn selbstständig trinken könnte.

„Erst füllte sich unser Gefrierschrank, dann der der Schwiegereltern“, erzählt die 29-Jährige. Auch in der Uniklinik Magdeburg, wo ihr Sohn neun Wochen lag, füllte sich ein Fach. Schließlich spendete Jana Bartsch ihre Milch für andere Babys – so wie inzwischen immer mehr Frauen in Deutschland. Das geht auch mit einer Milchpumpe. Milchpumpen kann man in vielen Apotheken auch ausleihen.

Die Idee von Frauenmilchbanken, die schon 100 Jahre alt ist, bekommt in Deutschland gerade neuen Schwung. Noch 2016 gab es laut dem Leiter der Frauenmilchbank Magdeburg, Ralf Böttger, bundesweit 15 solche Einrichtungen. Inzwischen seien es 23 – und weitere entstehen. Dafür engagiert sich seit vorigem Jahr eine bundesweite Frauenmilchbank-Inititative, die Böttger mitgegründet hat. „Wir setzen uns dafür ein, dass in fünf Jahren jedes Bundesland mindestens eine Frauenmilchbank haben wird und in Zukunft alle bedürftigen Frühgeborenen Zugang zu Spenderinnenmilch aus einer Frauenmilchbank haben werden“, sagt Anne Sunder-Plaßmann von der Initiative.

Bei Jana Bartsch steht die Milchpumpe griffbereit im Bad. Das Schuhkarton-große Gerät erzeugt einen Unterdruck und pumpt die Milch von der Brust durch einen Trichter und einen Schlauch in eine Flasche. „Hier setze ich mich nachts hin“, sagt die junge Mutter und zeigt auf einen Stuhl neben dem Waschbecken. Nachdem sie ihren Sohn gestillt habe und er eingeschlafen sei, dauere das nur wenige Minuten. Die Menge der Milch hat inzwischen schon deutlich abgenommen im Vergleich zum Anfang. „Damals habe ich eineinhalb Liter pro Tag produziert“, berichtet die Krankenschwester. „Das wollte ich nicht wegkippen.“

dpa