Was kann als „Vorfahr“ des Schmerzmittel-Wirkstoffs ASS bezeichnet werden?

Weidenrinde kann gegen Kopfschmerzen und rheumatische Beschwerden helfen – genau wie viele synthetische Schmerzmittel.
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Foto: Zolnierek/Shutterstock
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Weidenrinde kann gegen Kopfschmerzen und rheumatische Beschwerden helfen. Genau wie viele synthetische Schmerzmittel enthalte die Rinde Salizylsäure, die die Bildung von Schmerz-, Entzündungs- und Fieberbotenstoffen im Körper hemme, sagt Johannes Gottfried Mayer von der Forschergruppe Klostermedizin der Universität Würzburg.

Im Gegensatz zur synthetisch hergestellten Acetyl-Salizylsäure (ASS) greife die Weidenrinde nicht die Magenschleimhaut an. Sie kann laut Mayer daher über längere Zeit eingenommen werden.

Allerdings wirke Weidenrinde nicht so schnell wie ihr chemisches Pendant. Außerdem könne ASS vor Herzinfarkten und Schlaganfall schützen, weil sie die Verklumpung der Blutplättchen verhindere. Diese Wirkung hat Weidenrinde Mayer zufolge nicht.

Pro Tag dürfen maximal fünf Tassen getrunken werden. Bei Asthma bronchiale, spastischer Bronchitis, Neigung zu Magen-Darm-Geschwüren und vorgeschädigter Niere sollten keine Weidenrindenextrakte genommen werden, betont Mayer.

dpa