Was ist laut Ursachenstatistik hierzulande der häufigste Grund für größere Brandschäden an Gebäuden?

Wenn es brennt, ist die Not in den allermeisten Fällen groß. Aber wie entstehen solche Brände überhaupt, wir sagen es euch.
Feuer Brand
Foto: Shutterstock / Ashish Manohar Tarar
Foto: Shutterstock / Ashish Manohar Tarar

Es stürmt, es schneit, es regnet. Dachziegel fliegen weg, Bäume kippen um, Keller laufen voll. Für solche Schäden schließen Hausbesitzer meistens eine Versicherung ab. Doch was tun, wenn die sich verweigert?

Laut Ursachenstatistik ist Elektrizität der häufigste Grund für größere Brandschäden in Deutschland. Den ersten Schritt tun Eigentümer selbst, indem sie „überlegen, warum der Schutz versagt wird“, sagt Gerold Happ vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland.

Typische Gründe sind Happ zufolge, dass entweder kein Schutz besteht, weil die Police das Ereignis nicht abdeckt, oder der Eigentümer seine Verkehrssicherungspflicht vernachlässigt hat. Ein solcher Fall wäre der bei Sturm aufs Dach krachende morsche Baum, von dem der Hausbesitzer länger wusste, ohne etwas zu unternehmen.

Der Versicherungsvertrag gibt zudem Hinweise auf das Verhalten im Schadensfall. „Der Verbraucher muss dafür sorgen, dass der Schaden sich nicht vergrößert“, benennt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen einen zentralen Punkt.

Das heißt ganz praktisch: Regnet es durch, einen Eimer unter das lecke Dach stellen, damit kein Wasser in die darunter liegende Wohnung sickert. Versicherte dürfen auch „Notarbeiten“ machen oder beauftragen. Die Kosten dafür übernimmt meist später die Versicherung.

Ihr sind Schäden außerdem möglichst schnell zu melden. Und zwar, bevor Handwerker beauftragt werden. Denn die Gesellschaften wollen Schäden meist vorher angucken. Es spricht jedoch nichts dagegen, wenn „Versicherte mit dem Handwerker ihres Vertrauens den Schaden in Fotos dokumentieren und einen Kostenvoranschlag machen lassen. Dann weiß man, wohin die Reise geht“, sagt der auf Versicherungsrecht spezialisierte Anwalt Jens Dötsch aus Andernach.

Alternativ kann ein Sachverständiger herangeholt werden. Dessen Honorar muss der Hausbesitzer zahlen. Die Ausgabe für den Handwerker ist eventuell mit dem Auftrag verrechenbar.

Vor allem bei Wasser- und Brandschäden arbeiten Versicherungen mit Vertragsfirmen zusammen. Sie beheben nach der Dötschs Erfahrung die Probleme zu günstigeren Konditionen als andere. Aber: „Niemand kann verpflichtet werden, die Vertragsfirmen zu nehmen.“ Wer eigene Handwerker nehme, müsse aber auf den Kostenrahmen der Versicherung achten. Wird es teurer, besteht die Gefahr, dass Versicherte auf dem Restbetrag sitzenbleiben.

dpa