Was ist eine Folge übermäßiger Smartphone-Nutzung und unter Umständen ein Fall für den Arzt?

Als Folge übermäßiger Smartphone-Nutzung gibt es die "WhatsAppitis", die unter Umständen ein Fall für den Arzt ist. Die Folge ist eine Sehnenscheidenentzündungen an beiden Daumen. Spotifismus gibt es hingegen nicht.
Junge mit Smartphone in der Hand -Teenager mit Handy
Smartphones – unser Begleiter Tag und Nacht. Foto: Shutterstock/carballo
Smartphones – unser Begleiter Tag und Nacht. Foto: Shutterstock/carballo

Eine Behauptung, die die Runde macht: Smartphone-Nutzung kann unserem Rücken und unseren Händen schaden. Und wir können sagen, dass das unter Umständen sogar stimmt. Damit verbunden gibt es die „WhatsAppitis“, eine neue Krankheit – die mit Sehnenscheidenentzündungen an beiden Daumen zu tun hat.

FAKTEN: „Smartphones vereinen Display und Tastatur. Durch diese Einheit ist es eigentlich nicht möglich, eine Haltung zu finden, die gleichzeitig für alle Körperbereiche optimal ist“, sagt Patricia Tegtmeier von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Sie hat mit ihrem Team 41 Studien aus den Jahren 2007 bis 2016 ausgewertet und kommt zu dem Ergebnis: „Wenn das Smartphone sehr intensiv und andauernd genutzt wird, kann sich das Risiko für Muskel-Skelett-Erkrankungen erhöhen.“

Neben Nackenverspannungen durch eine gekrümmte Haltung birgt das schnelle, wiederholte Tippen auf kleinen Displays ein erhöhtes Risiko für Sehnenscheidenentzündungen an den Handgelenken und in den Daumen. Eine in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte Studie des Universitätsklinikums Granada berichtete schon vor vier Jahren von einer spanischen Patientin, die nach sechs Stunden Handy-Tippen mit Sehnenscheidenentzündungen an beiden Daumen behandelt werden musste. Die Ärzte sprachen damals von einer neuen Krankheit, der „WhatsAppitis“.

„Touchscreen-Geräte sind grundsätzlich für eine kurze Nutzung sinnvoll. Wenn man aber längere Texte tippen will, sollte man eine externe Tastatur nutzen“, sagt Tegtmeier. Dann gilt also: Doch lieber den Rechner und zumindest den Laptop anschalten – dann geht’s zwar nicht zwangsläufig schneller, aber die Daumen danken. Außerdem empfiehlt sie, die Haltung häufig zu wechseln. „Statt das Smartphone nur in einer Hand zu halten, kann man auch mal beide Hände benutzen.“

dpa