Was gehört grundsätzlich nicht ins Altpapier, sondern in die Restmülltonne?

Viele Leute denken, dass Kassenbons ins Altpapier gehören. Das ist allerdings nicht der Fall: Sie kommen in den Restmüll.
Müllcontainer Abfall
Foto: Shutterstock/ungvar
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Die neue Kassenbonpflicht in Deutschland ist bei den Verbrauchern hoch umstritten. So lehnt eine knappe Mehrheit der Menschen die Vorschrift ab, doch immerhin gut ein Drittel befürwortet sie – vor allem, weil sie Steuerhinterziehung im Handel erschwere.

Das zeigt eine repräsentative Befragung des Marktforschers YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, an der 2071 Menschen teilnahmen. Zugleich können sich nur wenige für elektronische Belege per Mail erwärmen. Ein Kassenbon muss übrigens nicht ins Altpapier, sondern in die Restmülltonne.

Verbraucher lehnen die Bonpflicht vor allem deshalb ab, weil durch die Quittungen zusätzlicher Abfall entsteht (86 Prozent). Viele Bürgerinnen und Bürger (64 Prozent) glauben zudem, dass die verpflichtende Belegausgabe keine Steuerhinterziehung im großen Stil verhindern kann. Rund 40 Prozent der Bonpflicht-Kritiker gaben jeweils an, dass Händler wegen der Umstellung auf neue Kassen Kosten schultern müssten. Etwa genauso hoch war der Anteil derer, die die vielen Zettel im Portemonnaie nerven.

Der Staat verliert viel Geld, weil Firmen Umsätze mit manipulierten Kassen, Schummelsoftware oder fingierten Rechnungen nicht oder falsch erfassen – vor allem in der Gastronomie und in anderen Branchen mit hohem Bargeldanteil. Die Steuergewerkschaft und einige Bundesländer bezifferten den Schaden auf jährlich etwa zehn Milliarden Euro. In Staaten wie Österreich, Italien und Portugal, gilt die Bonpflicht schon länger und funktioniert laut Bundesfinanzministerium auch.

Der Handel muss mit dem neuen Gesetz Quittungen nicht zwingend auf Papier ausgeben – auch per Mail oder per Handyscan ist der Bon in Deutschland erlaubt. Hier sind die Deutschen aber skeptisch: Nur rund 30 Prozent der Menschen in der YouGov-Umfrage finden, die elektronische Variante per Mail sei eine gute Alternative. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) hält das Eintippen von Mail-Adressen an der Ladenkasse für zu umständlich und mehr als vier von zehn Befragten (42 Prozent) wollen ihre Mail-Adresse nicht überall preisgeben.

Überhaupt verzichten Verbraucher im Alltag oft auf den Kassenbon. Nur eine kleine Minderheit (17 Prozent) nimmt immer eine Quittung beim Einkaufen mit, viele wollen gerade bei kleinen Beträgen keinen Beleg. Nur bei größeren Anschaffungen oder für den Fall eines Umtauschs gehen einige (37 Prozent) mit Quittung auf Nummer sicher.

dpa