Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2021 – erstmals wieder seit 2012 – die Zahl der hierzulande …?

Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2021 – erstmals wieder seit 2012 – die Zahl der hierzulande verschickten SMS. Diese Entwicklung gibt es trotz Messengerdiensten wie WhatsApp.

Wer eine SMS von unbekannt mit einem Link bekommt, der sollte vorsichtig sein. Denn es könnte sich um eine Betrugs-SMS handeln. Die „Smishing“-Welle erreichte Ende 2020 Europa – und ist noch immer nicht vorbei.

Betrugs-SMS mit der „Smishing“-Masche bleiben ein gravierendes Problem. Die Deutsche Telekom informierte im vergangenen Jahr etwa 30 000 Kundinnen und Kunden, dass deren Geräte von Smishing-Angriffen betroffen seien, wie der Bonner Konzern auf Anfrage mitteilte. Die Kundengeräte hätten Tausende SMS versendet und damit Schadprogramme in einem Schneeballsystem weiterverteilt.

„In Summe haben deren Smartphones annähernd 100 Millionen Smishing-SMS verschickt , allein über unser Netz“, sagte ein Firmensprecher. Bei Vodafone war laut Firmenangaben im zweiten Halbjahr 2021 in Deutschland eine knapp fünfstellige Zahl von Kunden betroffen. Telefónica (o2) machte keine Zahlen-Angaben.

Nicht nur die Zahl der Betrugs-SMS ist hoch, sondern auch die Anzahl der verschickten SMS im Hoch. Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2021 – erstmals wieder seit 2012 – die Zahl der hierzulande verschickten SMS. Diese Entwicklung gibt es trotz Messengerdiensten wie WhatsApp.

Beim „Smishing“, einer Wortschöpfung aus SMS und Phishing, bekommt man eine SMS mit einem Link. Dabei wird etwa auf ein angebliches Paket hingewiesen, das bald komme. Klickt man auf den Link in den Kurzmitteilungen, wird man auf dubiose Webseiten geleitet, wo man Apps downloaden soll – häufig zur angeblichen Paketnachverfolgung. Tatsächlich ist es aber Schadsoftware, die den SMS-Massenversand an alle im Handy gespeicherten Kontakte und weitere Nummern auslöst. Dies ist nur bei Handys mit dem Betriebssystem Android möglich, bei Apple geht der Software-Download aus unbekannter Quelle nicht.

Bei einer anderen Masche wird von einem angeblichen Gewinnspiel-Erfolg berichtet – nur die Eingabe persönlicher Daten fehle noch für den Gewinn. Wer darauf reinfällt, wird beileibe nicht zum Gewinner – stattdessen werden seine Daten für kriminelle Zwecke genutzt. Häufig haben die Betrüger es auf Bankdaten abgesehen.

Wie aus der Telekommunikationsbranche verlautet, sind derzeit besonders häufig SMS im Umlauf, bei denen der Empfänger auf ein Video hingewiesen wird, auf dem er zu sehen sei. Das soll neugierig und leichtsinnig machen. Auch das ist eine Masche, um eine Schadsoftware auf das Smartphone zu schleusen oder um Daten abzusaugen.

dpa