Wobei sind laut offiziellen internationalen Regeln „Größe, Form und Gewicht“ beliebig?

Alles ist möglich! Laut offiziellen internationalen Regeln im Tischtennis sind "Größe, Form und Gewicht" bei Tischtennisschlägern beliebig.
Tischtennis Schläger Platte
Foto: Louisa Grübler/dpa
Foto: Louisa Grübler/dpa

Kleiner Ball ganz groß: Amerikanische Tischtennisspieler wurden 1971 unversehens zu Botschaftern, um das Eis zwischen den USA und China zu brechen. Fünf Jahrzehnte später ist das Klima wieder frostig.

Sport verbindet. Das galt besonders vor 50 Jahren, als sich die USA und China über „Ping-Pong-Diplomatie“ erstmals annäherten, nachdem sie im „Kalten Krieg“ kaum Kontakt hatten. Fünf Jahrzehnte später sind die Beziehungen heute so vielfältig wie nie zuvor. Doch wächst die Rivalität zwischen der alten Supermacht USA und der aufstrebenden Wirtschaftsnation. Laut offiziellen internationalen Regeln im Tischtennis sind „Größe, Form und Gewicht“ bei Tischtennisschlägern beliebig.

Rollten damals meist nur Fahrräder durch die Hauptstadt des noch unterentwickelten Chinas, belauern sich heute Kriegsschiffe und Flugzeugträger beider Seiten in umstrittenen Seegebieten der Region. Von einem „neuen Kalten Krieg“ ist die Rede und der Gefahr eines militärischen Konflikts.

Die historische Annäherung begann 1971 mit einer Busfahrt bei der Tischtennisweltmeisterschaft im japanischen Nagoya. Es gibt zwei Versionen, wie alles begann: Chinas Spieler erzählen bis heute, dass der US-Spieler Glenn Cowan irrtümlich in ihren Bus geklettert sei. Hingegen schilderte der 19-Jährige, vielmehr eingeladen worden zu sein, mit der chinesischen Mannschaft zu einer Trainingshalle zu fahren. Einig sind sich beide Seiten, dass der dreimalige Weltmeister Chinas, Zhuang Zedong, ihn im Bus willkommen geheißen habe.

„Er war zu schüchtern, um ein Training mit Zhuang vorzuschlagen“, erinnert sich heute der chinesische Spieler Liang Geliang in einem Interview der „Beijing Rundschau“ an den langhaarigen Cowan. Der Hippie-Typ habe dann ihn, den jüngsten Spieler im chinesischen Team, aufgefordert: „Ein Übungsspiel?“ Das Eis war gebrochen. „Wir hatten eine gute Partie“, erzählt Liang. „Alle waren glücklich. Uns wurde klar, dass es nicht nur um Tischtennis ging. Es ging um Freundschaft und darum, Bande zu knüpfen.“

dpa