Nach einem Roman welchen Autors benannte sich die Band, die 1968 mit „Born To Be Wild“ ihren wohl größten Hit hatte?

"Born to be Wild" war ein großer Rock-Hit der Band Steppenwolf aus dem Jahr 1968. Benannt wurde die Band nach einem Roman des Autors Hermann Hesse.

Hermann Hesse war nicht nur der Autor des „Steppenwolf“, sondern auch ein ungemein fleißiger Briefeschreiber. Die jetzt veröffentlichten Briefe aus den Jahren 1933 bis 1939 dokumentieren seine Verzweiflung am „hysterischen Deutschland“.

Es war einmal eine Zeit, als ein berühmter Schriftsteller wie Hermann Hesse („Der Steppenwolf“) von Sorgen um „zehntausende ausgeplünderte und verzweifelte Flüchtlinge“ umgetrieben wurde, „mit denen Deutschland in seiner Größe die Nachbarn und die Welt überschwemmt“. So formulierte es der spätere Literaturnobelpreisträger in einem seiner zahlreichen Briefe aus der Schweiz in den Jahren von 1933 bis 1939, die jetzt als fünfter Band der Briefe Hesses erschienen sind, kompetent ediert wieder von Volker Michels (Hermann Hesse: Die Briefe 1933-1939, Suhrkamp Verlag).

„Born to be Wild“ war ein großer Rock-Hit der Band Steppenwolf aus dem Jahr 1968. Somit ist Hermann Hesse die Antwort auf diese Frage: Nach einem Roman welchen Autors benannte sich die Band, die 1968 mit „Born To Be Wild“ ihren wohl größten Hit hatte?

Der im württembergischen Calw an der Nagold geborene spätere Schweizer Staatsbürger Hesse, dessen drei Söhne bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zur Schweizer Armee einrückten, hat sich selbst immer zum „heimlichen Deutschland“ bekannt. „Alles, was ich in Jahrzehnten getan habe, war ein Mitarbeiten am heimlichen Deutschland“, nämlich an seiner Sprache, Dichtung und Kultur.

Wenn Hesse 1939 von einem Briefpartner allerdings an, wie es Hesse selbst formuliert, „die große Mitschuld der deutschen (und nicht nur der deutschen) Intellektuellen und Literaten an der Finsternis der Zeit“ erinnert wird, dann, so bekennt er freimütig, treffe ihn das mit. „Doch gehöre ich auf diesem Gebiet zu den Harmlosen“. Er habe keine schädlichen Lehren und Haltungen in die Welt gebracht wie ein Nietzsche oder auch ein Stefan George. Im George-Kreis gab es den Begriff des „geheimen Deutschland“.

dpa