Mit welcher Multiplikation endet in der Regel das sogenannte große Einmaleins?

Jeder lernt es in der Grundschule, viele vergessen es aber wieder schnell. Mit der Multiplikation von 20 x 20 = 400 endet in der Regel das sogenannte große Einmaleins. Das kleine Einmaleins endet mit 10 x 10 = 100.
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So sah bei vielen das Schul-Grauen aus: Matheunterricht. Foto: Shutterstock/ spiber.de
So sah bei vielen das Schul-Grauen aus: Matheunterricht. Foto: Shutterstock/ spiber.de

„Auf einer für alle gemeinsamen Grundschule baut sich das mittlere und höhere Schulwesen auf“, so stand es in der Weimarer Verfassung, die 1919 in Kraft trat. Seitdem bekommen die jüngsten Schüler in Deutschland das Wissen für später an der Grundschule vermittelt. Jeder lernt es in der Grundschule, viele vergessen es aber wieder schnell. Mit der Multiplikation von 20 x 20 = 400 endet in der Regel das sogenannte große Einmaleins. Das kleine Einmaleins endet mit 10 x 10 = 100.

Bevor es die Grundschule gab, war die Lage so: Privilegierte Kinder hatten Hauslehrer oder wurden in speziellen Vorbereitungsschulen intensiv für das spätere Gymnasium geschult. Kinder aus armen Familien drängten sich dagegen in übervollen Volksschulklassen und schafften später nur selten den Sprung auf das Gymnasium. In der Weimarer Republik „sollte die Grundschule als gemeinsame Schule für alle das ständische Schulsystem beenden“, schreibt der Deutsche Grundschulverband. „Die Demokratisierung der Gesellschaft sollte erreicht werden, indem schon in der Schule alle die gleiche Chance bekommen und dieselben Erfahrungen machen“, sagt Bildungsforscher Hans Brügelmann der Deutschen Presse-Agentur.

Jeder dritte Schüler in Deutschland besucht eine Grundschule. Das sind rund 2,8 Millionen Mädchen und Jungen – die Jungs sind zahlenmäßig leicht im Vorteil (+ 48.000). Der Anteil der ausländischen Schüler liegt bei zwölf Prozent. Laut Statistischem Bundesamt gibt es rund 15.500 Grundschulen im Land. Seit 2006 wurden mehr als 1500 Grundschulen geschlossen oder zusammengelegt, besonders in ländlichen, strukturschwachen Landkreisen mit Bevölkerungsrückgang. Männliche Lehrer sind immer noch selten: Von den 200.000 Grundschullehrkräften sind 90 Prozent Frauen.

Im Idealfall sieht es heute an einer Grundschule so aus, sagt Bildungsforscher Brügelmann: „Die Kinder sitzen nicht mehr in Reih und Glied in den Bänken, sondern arbeiten an unterschiedlichen Aufgaben.“ Die zentrale pädagogische Veränderung seit Beginn der Grundschule sei gewesen, dass verstärkt Rücksicht genommen werde auf die Unterschiede, die Kinder schon am Schulanfang mitbrächten: Bei der Sprachentwicklung, bei der Erfahrung mit Mathematik und Schriftsprache. „Sie müssen deshalb unterschiedliche nächste Schritte tun, obwohl sie in derselben Klasse sitzen.“ In der Umsetzung sei das an manchen Grundschulen bereits gelungen, an manchen nicht.

dpa