Mit „Prosper-Haniel“ schloss 2018 die letzte …?

Mit "Prosper-Haniel" schloss 2018 die letzte Zeche im Ruhrgebiet.

Eine große Steinkohlenzeche zu errichten, dauerte oft viele Jahre. Sie zu schließen, auch. In Bottrop werden jetzt die beiden letzten Schächte auf Stadtgebiet verfüllt und verschlossen. 2018 wurde dort symbolisch das allerletzte Stück Steinkohle gefördert.

Rund drei Jahre nach dem Ende des deutschen Steinkohlebergbaus hat am Donnerstag in Bottrop die Verfüllung von zwei Schächten des Bergwerks Prosper-Haniel begonnen. Es sind die letzten beiden noch offenen Schächte auf Bottroper Stadtgebiet, wie der Kohlekonzern RAG berichtete. In den kommenden Monaten werden Haniel 1 (600 Meter tief) und Haniel 2 (1077 Meter tief) verfüllt, vor allem mit Beton. Mit „Prosper-Haniel“ schloss 2018 die letzte Zeche im Ruhrgebiet.

Die Arbeiten sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Beide Schächte waren vor rund 100 Jahren in den Boden gegraben worden, „abgeteuft“, wie der Bergmann sagt. In den kommenden Jahren sollen in den einstigen Abbaurevieren noch weitere Schächte verfüllt werden.

Durch Schacht Haniel 2 war am 21. Dezember 2018 bei einer Abschlussfeier symbolisch das letzte in Deutschland abgebaute Stück Steinkohle zutage gefördert worden. Reviersteiger Jürgen Jakubeit überreichte das sieben Kilogramm schwere Stück anschließend an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Später wanderte es in Steinmeiers Arbeitszimmer in Berlin.

Nach dem Abriss der oberirdischen Zechengebäude sind auf dem rund 35 Hektar großen Zechengelände nach Angaben der Stadt Bottrop Wohn- und Gewerbegebiete angedacht. Auch Grünanlagen sollen dort angelegt werden. Vorher muss das Gelände jedoch gegebenenfalls aufbereitet werden. RAG-Vorstandschef Peter Schrimpf sagte in Bottrop, es gebe noch einiges zu tun, „um die ehemaligen Bergbauflächen der Folgenutzung zuzuführen“. Es gebe für das Areal schon viele Anfragen, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler (SPD).

dpa