In der Liste welcher Titelträger findet man die „Rote Emmalie“, und den „Weinberger Schloßkipfler“?

In der Liste welcher Titelträger findet man die "Rote Emmalie", und den "Weinberger Schloßkipfler"? Die "Rote Emmalie" und der "Weinberger Schloßkipfler" waren Kartoffel des Jahres.

Die Gekürte ist länglich und lecker, sie hat rotes Fruchtfleisch und kommt aus der Lüneburger Heide. Gezüchtet hat die Kartoffel des Jahres 2018 Bio-Bauer Karsten Ellenberg aus dem kleinen Barum bei Uelzen. Seine „Rote Emmalie“ hat es geschafft, die Jury teilte ihre Entscheidung auf der Biofach mit, der weltgrößten Messe für Naturkost und Naturwaren. Die Auszeichnung soll auf die Vielfalt bei den beliebten Knollen aufmerksam machen.

Damit ist die Antwort klar: In der Liste welcher Titelträger findet man die „Rote Emmalie“, und den „Weinberger Schloßkipfler“? Die „Rote Emmalie“ und der „Weinberger Schloßkipfler“ waren Kartoffel des Jahres.

Ausgewählt hat Ellenbergs rötliches Baby ein Arbeitskreis, dem zehn Organisationen und Unternehmen angehören, darunter der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und der Anbauverband Bioland. Zur Wahl stehen nur Sorten, die ohne Sortenschutz-Gebühren angebaut werden können, weil der Züchter darauf verzichtet oder weil die Sorte älter als 30 Jahre ist. Dann ist der Sortenschutz abgelaufen, der, ähnlich einem Patent, das geistige Eigentum an Pflanzenzüchtungen schützen soll.

Karsten Ellenberg ist kein Unbekannter. Der 55-Jährige mit dem klaren Blick hat als Retter des Kartoffel-Klassikers „Linda“ bundesweit Schlagzeilen gemacht. Der „Spiegel“ nannte ihn 2012 wegen seines Kampfes gegen die Saatgutkonzerne den „Kartoffel-Krieger“. Die beliebte Knolle sollte vom Markt genommen werden, weil sie kein Geld mehr brachte. 2004 lief der Sortenschutz aus. Ellenberg erreichte eine Zulassung in Großbritannien, damit durfte er „Linda“ auch wieder in Deutschland anbauen. Der Europäische Gerichtshof entschied dann 2012, dass Bauern auch Saatgut aus alten, amtlich nicht zugelassenen Pflanzensorten herstellen und vermarkten dürfen.

„Ich bin ein freier Bauer und Unternehmer“, betont Ellenberg stolz. „Ich möchte selbst entscheiden, was ich anbauen und verkaufen will. Da möchte ich mir nichts von Saatgutkonzernen vorschreiben lassen.“ Es könne nicht angehen, dass Pflanzen vom Markt verschwinden, nur weil die Industrie keinen Gewinn mehr mit bewährten Sorten mache. „Es gibt in Europa noch etwa tausend zugelassene Sorten, aber auf dem Markt sind nur eine Handvoll.“ Daran sei auch der Handel schuld, dem es nicht darum gehe, möglichst viele Sorten im Angebot zu haben, sondern vor allem billige.

dpa