Griesgram und Griesbrei, oder Grießgram und Grießbrei: Wie heißt es richtig?

Löffelt ein mürrischer Mensch die entsprechende Milchmahlzeit, dann isst der Griesgram Griesbrei – oder doch eher der Grießgram Grießbrei? Wie wird es richtig geschrieben? Wir liefern die Antwort!
Griesgram Grießbrei Baby Brei Essen Nahrung
Ein Baby wird gefüttert und ist wenig begeistert (Symbolbild). Foto: Shutterstock.com / Impact Photography
Ein Baby wird gefüttert und ist wenig begeistert (Symbolbild). Foto: Shutterstock.com / Impact Photography

Wenn ein mürrischer Mensch die entsprechende Milchmahlzeit futtert, dann isst der Griesgram Griesbrei – aber wird es auch so geschrieben?

Nein, die richtige Schreibweise der beiden Wörter lautet „Griesgram“ und „Grießbrei“, also der Griesgram mit „s“ und der Grießbrei mit „ß“. So will es der Duden, so solltet auch ihr es machen!

Als Kind gehasst: Wie man Rosenkohl und Co. im Alter lieben lernt

Graupensuppe, Spinat, Rosenkohl oder Haferschleim: So mancher Erwachsene schüttelt sich schon beim Gedanken daran. Und er hat schnell eine Begründung: Derart „eklige“ Dinge habe er schon als Kind nicht gemocht. Also: Was Hänschen nicht schmeckt, schmeckt Hans nimmermehr?

Damit eines gleich klar ist: „Es gibt keine Ausrede. So etwas wie Geschmacksprägung, die sich in einem bestimmten Zeitfenster gebildet hat, gibt es nicht!“ sagt Geschmacksforscherin Kathrin Ohla. Was nicht bedeutet, dass das, was wir als Kinder gegessen haben, uns nicht im Erwachsenenleben beeinflusst.

Häufig erlebt man dies, wenn man sich mal nicht so gut fühlt: „Wenn wir dann daran denken, wie es früher Grießbrei gab, als wir krank waren, möchten wir ihn wieder essen und diesen Wohlfühleffekt spüren“, so die Psychologin von der Uni Münster.

Grießbrei: Geschmacksvorlieben bilden sich ein Leben lang

Was Vorlieben für den Geschmack („Flavour“) angeht, lernen wir aber ein Leben lang. „Wir können auch mit 70 noch etwas Neues ausprobieren und es plötzlich gut finden und neue Präferenzen entwickeln“, weiß die Expertin. Die Frage ist nur, wie man das hinbekommt. Kinder könne man zwar immer wieder ermutigen, neue Dinge auszuprobieren, bei Erwachsenen funktioniere das jedoch nicht.

„Wenn ich meinem Mann sage, er soll mehr Gemüse essen und er sagt Nein, dann kann ich mich auf den Kopf stellen und er tut es nicht“, sagt Ohla. Autorität und Überzeugungskraft könnten das Verhalten von Erwachsenen in diesem Fall nicht beeinflussen. „Da brauchen wir eine andere Strategie.“ Und die heiße Gesundheitsmotivation.

Bei Menschen, die eh auf ihre Gesundheit achten, funktioniere das: Die trinken auch freiwillig grüne Smoothies mit extra viel Spinat. „Und keiner kann mir erzählen, dass er die vom ersten Probieren an lecker fand“, so Ohla. Oft spielten auch Einflüsse von Freunden eine Rolle: „Wenn die plötzlich alle so ein neues gesundes Trendfood oder grüne Smoothies lieben, dann bin ich häufiger in der Versuchung zu sagen, das nehme ich auch mal, um nicht Außenseiter zu sein.“

Grießbrei: Schummeln funktioniert bei Erwachsenen nicht

Anders als bei Kindern, wo man quasi heimlich ein bisschen Brokkoli in die Nudeln mische, um sie an den Geschmack zu gewöhnen, funktioniere bei Erwachsenen jedoch kein Selbstbetrug: „Bei den Kindern muss man schummeln, bei Erwachsenen ist die bewusste Entscheidung der bessere Weg“, meint die Geschmacksforscherin.

Ihr Tipp beim Smoothie: Mit Bananen-Mango-Smoothie beginnen, und dann mit jeder Portion immer mehr Spinat hinzufügen und immer mehr Banane reduzieren. Mit der Zeit könne es so gelingen, auf eine gesündere, zuckerärmere Variante zu wechseln.

„Natürlich sollte ich mich in jedem Lebensalter, also auch als Erwachsener, gesundheitsbewusst, altersentsprechend sowie situations- und bedarfsgerecht ernähren“, sagt Professor Jens Putziger, Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner. „Die Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für eine gesunde Ernährung und Lebensweise kennt mittlerweile jeder.“ Aber gesund heißt eben nicht automatisch auch lecker.

Grießbrei: An Geschmack kann man sich tatsächlich gewöhnen

Doch Kathrin Ohla macht Hoffnung: Denn an Essen oder Trinken, das einem eigentlich nicht schmeckt, kann man sich tatsächlich gewöhnen. Beispiel Smoothie: „Wenn mich der Gruppendruck dazu bringt, mein Verhalten zu ändern, passiert dasselbe, was wir auch bei Kindern sehen: Irgendwann schmeckt es gar nicht mehr so schlecht.“

Und Jens Putziger erinnert daran, dass auch das Auge mitisst: „Je geschickter Sie das Anrichten von Speisen beherrschen, desto mehr Appetit werden Sie entwickeln!“ sagt der Professor für Ernährungstherapie und -beratung von der SRH-Hochschule in Gera.

Das bestätigt auch Foodbloggerin Marita Koch von der „KochWerkstatt“ in Grambek. Sie hat viele Ideen entwickelt, damit selbst Rosenkohl nicht bitter schmeckt. Das fängt damit an, dass man ihn nicht als Tiefkühlware, sondern immer frisch kauft. „Achten Sie auf Züchtungen, die einen milden, leicht nussigen und fast süßlichen Geschmack aufweisen“, rät sie. Dazu lässt man sich am besten direkt vom Erzeuger in deren Hofläden oder auf deren Wochenmarktständen beraten.

mit dpa