Für welche Tiere ist Dülmen im Münsterland bundesweit bekannt?

Es ist eine Tradition seit 1907 und hat die Gemeinde Dülmen bundesweit bekannt gemacht – was es mit den Wildpferden auf sich hat.
Foto: Shutterstock / Peera_stockfoto
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Der Wildpferdefang im münsterländischen Dülmen wird in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Damit fällt die traditionsreiche Veranstaltung zum ersten Mal seit 1907 aus. Wegen der Wildpferde hat Dülmen im Münsterland bundesweit Bekanntheit erlangt.

„Das war eine schwere Entscheidung, die aber nicht allein vom Veranstalter getroffen wird, sondern in Abstimmung mit den Behörden und den gesetzlichen Vorgaben unvermeidlich ist“, sagte Joachim Menke, der Generalbevollmächtigte der Herzog von Croÿ’schen Verwaltung, den „Westfälischen Nachrichten“. Nach den derzeitigen Regeln könne die Veranstaltung mit mehr als 10.000 Zuschauern nicht durchgeführt werden.

Beim Wildpferdefang können die Besucher sehen, wie junge Hengste von Fängern mit bloßen Händen von der restlichen Herde getrennt werden. Die Tickets sind meist schnell ausverkauft. Das Ereignis sei nun im kleinen Kreis ohne Öffentlichkeit geplant, sage Menke. Im nächsten Jahr werde der Wildpferdefang am 29. Mai 2021 stattfinden. Im Merfelder Bruch bei Dülmen leben fast 400 Wildpferde.

2019 schauten sich etwa 15.000 Besucher schauten sich das Spektakel im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch bei Dülmen an. Immer am letzten Samstag im Mai lässt der Besitzer Rudolf Herzog von Croÿ junge Hengste einfangen. Ansonsten würde die Wildpferde-Herde auf der rund 360 Hektar großen Fläche zu groß. Außerdem würden sich die männlichen Tiere dann bei Rangkämpfen verletzen.

Begleitet wurde das Einfangen der Wildpferde von einem Volksfest rund um die Arena. Pferdefreunde aus ganz Deutschland und den Nachbarländern reisten bereits Stunden vor dem Beginn des eigentlichen Spektakels am Nachmittag an. Dann lief ein großer Teil der 400 Tiere umfassenden Herde in die Arena ein. Sekunden vorher hörten die Zuschauer bereits den Hall der Hufe wie ein Donnergrollen.

dpa