„Du wolltest dir bloß den Abend vertreiben und nicht grad allein geh’n und riefst bei mir an“ – so beginnt welcher Song?

"Du wolltest dir bloß den Abend vertreiben und nicht grad allein geh'n und riefst bei mir an" – diese Zeilen werden schon viele von uns mitgesungen haben. So beginnt der Song-Klassiker "1000 und 1 Nacht".
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Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Anzeichen von Altersweisheit? „Das wär‘ schön“, sagt Klaus Lage und lacht. Aber er sagt: „Ich will mich nicht künstlich jung machen.“ Der Liedermacher und Deutschrocker wurde mit dem Hit „1000 und 1 Nacht“ berühmt. „1000 und 1 Nacht“ beginnt mit „Du wolltest dir bloß den Abend vertreiben und nicht grad allein geh’n und riefst bei mir an“.

Ihm sind wegen der Pandemie schon mehrere Studiotermine geplatzt. „Am Tag nach meinem Geburtstag gehen wir ins Studio. Und dann nehmen wir eine Swingplatte auf“, sagte Lage der Deutschen Presse-Agentur.

«Das ist vielleicht nicht mehr das, womit ich in den 80er Jahren bekannt geworden bin», sagt er. Damals spielte er erdigen Rock mit deutschen Texten, hatte Hits wie „Mit meinem Augen“ oder „Monopoli“. Lage schrieb den Song „Faust auf Faust“ für den ersten Kino-„Tatort“ von 1985 mit Götz George als Kommissar Schimanski im Ruhrpott.

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Auch andere Projekte sind eher ruhig angelegt. Im Duett mit seinem langjährigen Pianisten Bo Heart will Lage im Herbst ein Konzert erst streamen, dann als Live-Platte veröffentlichen und auf Tournee gehen.

Die sanfteren Töne haben für Lage durchaus mit dem Älterwerden zu tun. Den wilden Rock’n’Roller will er nicht mehr geben. „Ich finde das immer ein bisschen lächerlich“, sagt er. Ganz aufgeben will er seine Klaus Lage Band zwar nicht, aber er will sich auch nicht eine Ecke mit Oldie-Rock der 80er Jahre drängen lassen.

Einiges ändert sich für den sozialkritischen Musiker nicht. Er kann sich aufregen über den Aufmarsch von Rechtsextremen in Chemnitz, über die rassistischen Anschläge von Halle und Hanau. Und aktuell in den USA: „Wenn man im Fernsehen sieht, wie ein Polizist einen Schwarzen umbringt, ist das schon erschütternd.“

Doch beim Texten hält er sich an die eigene Sprache: «Man kann sich einfach besser und konkreter ausdrücken auf Deutsch.» Zugleich sei das riskanter, man könne sich inhaltlich nicht wegmogeln, wenn das Publikum jedes Wort versteht.

„Ich bin wieder zuhaus“ ist eins von Lages bekanntesten Liedern: Ein junger Erwachsener kehrt in die Heimat zurück. Jeder Zuhörer denkt dabei an sein eigenes Provinznest. „Für mich ist das Soltau“, sagt Lage. In dem Städtchen in der Lüneburger Heide ist er 1950 geboren. Als junger Mann ging er nach Berlin, war Erzieher und Sozialarbeiter, bevor er zur Musik wechselte. Auch im Rheinland hat Lage gelebt, nur nie im Süden: „Ich bin ein Nordwestostdeutscher“.

dpa