Die erste Ausgabe der „BRAVO“ hatte den Untertitel „Die Zeitschrift für …“?

Kramen wir in der "Bravo"-Geschichte: Die erste Ausgabe der "Bravo" hatte den Untertitel "Die Zeitschrift für Film und Fernsehen.".

Seit 50 Jahren ist «Dr. Sommer» eine Institution in der „Bravo“. Ein Team beantwortet unter diesem Namen Fragen von Jugendlichen zu Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Beispiel: „Besteht die Gefahr, dass ich vom Sperma im Wasser schwanger werden kann?“ Kramen wir in der „Bravo“-Geschichte: Die erste Ausgabe der „Bravo“ hatte den Untertitel „Die Zeitschrift für Film und Fernsehen.“.

Generationen von Jugendlichen haben sie interessiert gelesen – oder sich zumindest darüber amüsiert: Die Fragen an „Dr. Sommer“ (und die Antworten darauf) sind legendär. Jetzt wird Deutschlands wohl bekannteste Institution der Aufklärung 50 Jahre alt. Am 20. Oktober 1969 war die Rubrik zum ersten Mal in der „Bravo“ zu lesen, die jahrzehntelang eine Kultzeitschrift war und ein Muss auf dem Schulhof. „Sexualaufklärung für Jugendliche war ein absolutes Novum zu der damaligen Zeit“, teilte der Bauer Verlag am Freitag mit. Die Rubrik habe sich schnell zu einer der beliebtesten im Heft entwickelt und „Millionen Teenagern beratend zur Seite“ gestanden.

Erster „Dr. Sommer“ war 1969 der Düsseldorfer Psychotherapeut Martin Goldstein. 15 Jahre lang leitete Goldstein die Rubrik, die das Heft 1972 zweimal auf den Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften brachte. Als Goldstein die Selbstbefriedigung enttabuisierte, befanden die staatlichen Jugendschützer: „Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“

Damals gingen Tausende Briefe wöchentlich in der Redaktion ein. Die „Bravo“ stellte ein ganzes Team ein, um sie nach Goldsteins Vorgaben „unverklemmt“ zu beantworten. Manche Jugendlichen sammelten die Beiträge und versteckten sie vor ihren Eltern.

„Dr. Sommer“ gibt es auch auf Youtube. Und noch in diesem Jahr soll die Podcast-Reihe „Dr. Sommer Sprechstunde“ starten. Die „Dr. Sommer“-Themen hätten sich über die Jahrzehnte nicht sonderlich verändert, teilte der Verlag mit – aber es seien neue Bereiche dazu gekommen: beispielsweise die „Gender-Debatte und die Akzeptanz unterschiedlicher sexueller Identitäten“.

dpa