Deutschland ist laut Branchenverband Weltmeister beim Pro-Kopf-Konsum von …?
Die Verbraucher in Deutschland trinken in der Corona-Krise mehr Fruchtsäfte. In den ersten vier Monaten dieses Jahres haben die Hersteller 396 Millionen Liter abgesetzt, wie der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie am Freitag in Bonn berichtete. Das sei ein Plus von 12,8 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Im April habe es sogar einen Zuwachs von fast 25 Prozent gegeben.
Der Pro–Kopf–Konsum an Frucht- und Gemüsesäften sowie Nektar liegt dem Verband zufolge bei gut 30 Liter im Jahr. Die beliebtesten Sorten sind Orangen- und Apfelsaft. Jüngst sei aber auch der Absatz exotischer Säfte gestiegen. Bei Ananassaft habe die Zunahme von Januar bis April mehr als 32 Prozent betragen.
Statistisch gesehen hat jeder in Deutschland im Corona-Jahr so wenig Bier getrunken wie seit Ende der 50er Jahre nicht mehr. Lag der Pro–Kopf–Konsum 2019 noch bei fast 92 Litern (mit alkoholfreiem Bier und Malztrunk bei 99,7 Litern), sank er um fast vier Liter auf nun etwa 88 Liter, wie es vom Deutschen Brauer-Bund in Berlin heißt.
Der Konsum alkoholfreier Biere blieb demnach 2020 so gut wie gleich und liegt im Schnitt um die 5 Liter. Hauptgrund für den gesunkenen Bierkonsum und das Bier-Rekordtief dürften die Kneipenschließungen wegen der Corona-Pandemie gewesen sein.
Einer Auflistung des Brauerbunds zufolge lag der Pro–Kopf-Verbrauch von Bier zuletzt 1958 unter 90 Litern (damals nur Westdeutschland in der Statistik). „Die Situation ist dramatisch und in der Nachkriegszeit ohne Beispiel“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Brauer-Bundes, Holger Eichele, kürzlich der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Während das Geschäft mit Fassbier für die Gastronomie 2020 monatelang praktisch vollständig zum Erliegen kam, legte der Verkauf von Flaschenbier bei einigen Brauereien sogar zu, weil die Verbraucher mehr in den eigenen vier Wänden tranken.
dpa