Der Namenspatron welches in der Automobilindustrie tätigen Unternehmens war bei dessen Gründung bereits seit 60 Jahren tot?

Häufig werden Unternehmen nach ihren Gründern bekannt. Anders ist das bei Tesla, der Namenspatron Nikola Tesla war schon bei der Gründung des Unternehmens Tesla längst tot.
Gedenken an Nikola Tesla in Kroatien
Eine Illumination von Nikola Tesla zu dessen 163. Geburtstag. Foto: Davorin Visnjic/XinHua PIXSELL/dpa
Eine Illumination von Nikola Tesla zu dessen 163. Geburtstag. Foto: Davorin Visnjic/XinHua PIXSELL/dpa

Biografien zu Erfinderinnen oder Wissenschaftlern sind gemeinhin keine großen Kinokassenknüller. Zuweilen aber behaupten sie sich doch ganz gut. So spielten die 2014 angelaufenen Filme zum Mathematiker Alan Turing („The Imitation Game“) und zum Astrophysiker Stephen Hawking („Die Entdeckung der Unendlichkeit“) weltweit zusammen über 300 Millionen US-Dollar ein.

Immer wieder Thema ist die Chemikerin und Physikerin Marie Curie; vor ein paar Wochen erst kam „Marie Curie – Elemente des Lebens“ mit Rosamund Pike in die Kinos. Mit Ethan Hawke in der Hauptrolle ist nun auch „Tesla“ prominent besetzt: Es geht um den enigmatischen, im heutigen Kroatien geborenen Erfinder und Physiker Nikola Tesla (1856-1943). Bekannt vor allem durch seine Erfindungen rund um Wechselstrom. Nach Nikola Tesla wurde auch das Unternehmen Tesla benannt.

Zuletzt war „Edison – Leben voller Licht“ mit Benedict Cumberbatch in den Kinos angelaufen, nun fokussiert Regisseur Michael Almereyda in diesem Film auf dessen Gegenspieler und die Unterschiede zwischen beiden Männern: Thomas Alva Edison hält erstmal nicht so viel vom Wechselstrom, möchte am Gleichstrom festhalten. Gleich in einer der allerersten Szene treffen er und Tesla im New York des Jahres 1884 aufeinander: Der grauhaarige Edison (gespielt von der „Twin Peaks“-Ikone Kyle MacLachlan) sowie der mit einem Schnauzer angetane, stets ernstblickende Einwanderer und Elektroingenieur aus Europa. Zwar soll Tesla bald für Edison arbeiten; allzu lang aber währt die Kooperation nicht.

Es geht hier nicht nur um die eine große Frage (Wechsel- oder Gleichstrom?), um die Elektrifizierung New Yorks und Amerikas. Selbst die Frage, wieviel Volt man wohl braucht, um einen Menschen zu töten – sie spielt in diesem wunderbar ausgeleuchteten, von kongenial dräuender Musik flankierten Mischwesen aus Kunstkino und Historiendrama (dem es leider hier und dort an Erzähldynamik gebricht) eine Rolle.

Für die Erkenntnis zwar, dass Ethan Hawke ein wirklich toller Darsteller ist, hätte es dieses Films nicht bedurft. Auch sein nun mit kontrollierter Kraft und Konzentration für die Kinoleinwand entworfener Nikola Tesla aber fasziniert. Wenn auch Drehbuch und Regie Hawke nicht all zu viel Raum für Nuancen und Abweichungen zugestehen.

dpa