Charles Lindbergh war nicht der erste Mensch, der den Atlantik überflog – er war „lediglich“ der erste, der …?

Charles Lindbergh war nicht der erste Mensch, der den Atlantik überflog – er war "lediglich" der erste, der das nonstop und alleine tat.
Charles Lindbergh
Der amerikanische Pilot Charles Lindbergh (links) steht nach seiner Rückkehr aus Frankreich vor seinem Flugzeug "Spirit of St. Louis". Foto: dpa
Der amerikanische Pilot Charles Lindbergh (links) steht nach seiner Rückkehr aus Frankreich vor seinem Flugzeug "Spirit of St. Louis". Foto: dpa

Für viele Menschen war es wie ein Wunder oder eine Heldentat: Im Mai 1927 überflog der Pilot Charles Lindbergh als erster Mensch allein und nonstop den Atlantik. Das war so heldenhaft, weil Flugzeuge damals noch nicht so komfortabel und schnell waren wie heute. Und über den Atlantik reisten die Menschen damals mit großen Schiffen. Das dauerte ungefähr eine Woche.

Charles Lindbergh brauchte für seine Reise nur 33 Stunden und 32 Minuten. Heute fliegt ein großes Flugzeug schon in sechs bis sieben Stunden von New York nach Paris. „Manchmal flog ich 10 Fuß über dem Meer, manchmal war ich 10.000 Fuß hoch. Doch ich habe kein einziges Schiff getroffen“, sagte der 25-Jährige nach seinem Flug. Die Bezeichnung Fuß ist eine Maßeinheit für die Höhe in der Fliegerei. Drei Fuß entsprechen ungefähr einem Meter. Lindbergh flog also zwischen 3 und 3000 Metern Höhe über dem Atlantik.

Bei dem Flug schaukelte das kleine Flugzeug heftig in Wind und Sturmwolken. Stellt euch vor, ihr fahrt mit dem Fahrrad durch ein starkes Gewitter mit Sturm, Regen und Hagel. Der Wind peitscht und man kann kaum das Gleichgewicht halten. So ähnlich fühlte sich Charles Lindbergh auf seiner Reise viele Stunden lang. Er musste den ganzen Flug hindurch wach bleiben, also 33 Stunden. Das war sehr wichtig. Denn wenn er eingeschlafen wäre, hätte er die Kontrolle über das Flugzeug verloren und wäre abgestürzt.

Heute haben es Passagiere und Piloten in großen Flugzeugen warm und trocken, wenn sie über den Atlantik fliegen. Es gibt bequeme Sessel, man kann Filme gucken und bekommt Essen serviert. Lindbergh saß ganz allein in seinem Flugzeug. Das hatte nur Platz für eine Person. Über dem Atlantik hatte Lindbergh auch keinen Funkkontakt zu Bodenstationen. Er konnte also mit niemandem sprechen. Heute ist es ganz normal, dass Piloten über Funk mit ihren Kollegen am Boden oder in anderen Flugzeugen reden. So können sie sich zum Beispiel über das Wetter informieren.

dpa