Es sollte der MMA-Fight des Jahres werden. Khabib Nurmagomedov gegen Tony Ferguson sollte sogar trotz der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus am 18. April stattfinden. Doch jetzt scheint der Kampf, auf den UFC-Fans bereits seit Jahren sehnsüchtig warten, doch zu platzen. Der Grund? Natürlich das Coronavirus. Zumindest indirekt.
UFC-Boss Dana White wurde in den vergangenen Wochen oft beschimpft, weil er an dem Kampf Nurmagomedov gegen Ferguson trotz weltweiter Krise, ausgelöst durch das Coronavirus, festhielt. Doch jetzt scheint sich auch die UFC dem Coronavirus beugen zu müssen, weil Khabib Nurmagomedov in Russland festsitzt und nicht mehr reisen kann.
Das sagte der Russe live auf Instagram. In dem Video erklärte er ausführlich die ganze Problematik. Der Titelverteidiger im Leichtgewicht hat schon eine echte Odyssee hinter sich, reiste aus seinem Trainingscamp in Kalifornien (USA) nach Dubai und von dort nach Russland. Und dort sitzt er jetzt wegen des Coronavirus, und den damit verbundenen Reiseverboten weltweit, fest.
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„Wir haben trainiert, ohne zu wissen, wo und wie der Kampf stattfinden soll. Dann teilte uns die UFC mit, dass der Fight zu 100 Prozent nicht in den USA stattfinden wird, sondern zu 99 Prozent in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Dubai“, sagte der 31-Jährige aus Dagestan in dem Live-Chat.
„Nach dem Gespräch mit der UFC haben wir uns dazu entschieden, einen Monat vor dem Kampf in die Emirate zu fliegen. Ich kann mich nicht an das genaue Datum erinnern, es war der 19. oder 20., das müsste ich nachschauen. Aber als wir in den Emiraten angekommen sind, haben wir erfahren, dass sie die Grenze schließen werden. Niemand kann das Land verlassen oder einreisen, ausgenommen Einheimische“, erklärte der Weltmeister.
Zwar befindet sich Nurmagomedov noch im Training, seine Teilnahme an UFC 249 scheint jedoch sehr unwahrscheinlich, denn er befindet sich momentan in Russland und weiß nicht, wie er zu einem Kampf mit Ferguson anreisen soll: „Wir mussten also nach Russland zurückfliegen. Derzeit bin ich in Dagestan und trainiere jeden Tag, obwohl ich nicht weiß wofür. Denn als wir in Russland angekommen waren, haben wir erfahren, dass auch hier die Grenzen geschlossen werden, genauso wie in den USA, in Europa, den Emiraten, überall. Die ganze Welt ist gerade in Quarantäne.“
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Der Fight zwischen Nurmagomedov gegen Ferguson platzte in der Vergangenheit schon vier Mal kurz vor der Austragung. Beide Fighter sagten jeweils zweimal den Kampf ab. Beim fünften Versuch sollte es nun endlich klappen, nachdem am 11. Dezember 2015 beim ersten Versuch Nurmagomedov zwei Monate vor Kampfbeginn aufgrund einer Rippenverletzung den Fight platzen ließ. Am 16. April 2016 war es dann Ferguson, der elf Tage vor dem mit Spannung erwarteten Kampf aufgrund von Lungenproblemen absagte.
Beim dritten Mal, am 4. März 2017, war es dann erneut Khabib, der für das Nichtzustandekommen verantwortlich war. Der Champion aus Dagestan brach vor dem offiziellen Wiegen zusammen und wurde statt ins Octagon in ein Krankenhaus gebracht. Er hatte den Weight Cut nicht besonders gut überstanden. Am 7. April 2018 endet dann der vierte Versuch der beiden wieder mit einer Absage. Ferguson hatte sich beim Training eine Knieverletzung zugezogen.
UFC-Boss Dana White war danach bedient, wollte nichts mehr von einem Kampf zwischen Nurmagomedov und Ferguson wissen. „Nein, verdammt“, sagte White auf Anfrage des US-TV-Senders ESPN damals sichtlich genervt. „Ich werde diesen Kampf nie wieder planen. Nie wieder.“
Vielleicht muss White nun ein zweites Mal über seinen Schatten springen. Denn die Fans wollen spätestens nach der Corona-Krise diesen Kampf mit Sicherheit sehen. Doch, was wird jetzt aus UFC 249?
Obwohl der Hauptkampf wohl ins Wasser fällt, hält die UFC angeblich weiter an der Austragung von UFC 249 fest. „Jetzt habe ich gehört, dass die UFC den Event mit oder ohne mich organisieren will“, sagte Nurmagomedov. „Ich habe sogar gehört, dass sie nach einem Gegner für Tony suchen, weil er in den USA ist und ich in Russland. Aber ich bin nicht hier, weil ich es so wollte. Die UFC hat mir gesagt, dass der Kampf zu 100 Prozent nicht in den USA stattfinden wird. Selbst wenn er nicht in den Emiraten stattfindet, dann auf jeden Fall auf dieser Seite des Atlantiks. Wir haben alles mit der UFC besprochen. Zu dieser Zeit hatte ich schon fünf Wochen hartes Training bei AKA absolviert.“