UFC 249: K.o. in Runde 5! Justin Gaethje und Tony Ferguson liefern sich gnadenlose Schlacht

Außenseiter Justin Gaethje schaffte die große Überraschung und bezwang Tony Ferguson durch technischen K.o. nach 3:40 Minuten in der fünften Runde.
Justin Gaethje Tony Ferguson ufc 249
Foto: AP/John Raoux
Foto: AP/John Raoux

Der US-Amerikaner Justin Gaethje hat beim MMA-Event UFC 249 den Hauptkampf gegen Tony Ferguson für sich entschieden. In einem blutigen Abnutzungskampf bezwang er seinen Landsmann Tony Ferguson durch technischen K.o..

Außenseiter Gaethje schaffte in der VyStar Veterans Memorial Arena in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida die große Überraschung und traf Ferguson nach 3:40 Minuten in der fünften Runde erneut hart, so dass der Ringrichter den Kampf abbrach.

https://twitter.com/chilli_mayo_/status/1259350003534921731

Ferguson sah nach dem Kampf aus, wie er sonst seine Gegner aussehen lässt: Sein Gesicht war zerbeult und blutüberströmt.

Hier könnt ihr euch die Bilder zum Kampf ansehen:

https://www.tonight.de/?p=94465

Und hier könnt ihr euch noch einamal die letzten Sekunden des Kampfes ansehen:

https://twitter.com/BgBruisers/status/1259350552447717377

Ferguson ist bereits platt, die vielen und entscheidenden Schläge hatte er bereits zuvor kassiert.

Durch den Sieg von Gaethje rückte der Kampf Tony Ferguson gegen Khabib Nurmagomedov ein Stückchen weiter in die Ferne. Stattdessen will nun Gaethje den Russen herausfordern.

Das Mega-Event UFC 249 mit dem Kampf des Jahres zwischen Tony Ferguson und Khabib Nurmagomedov war ja bekanntlich aufgrund der Corona-Pandemie geplatzt. Das Event selbst fand dann aber doch noch statt.

Alle Infos zu UFC 249:

Khabib Nurmagomedov gegen Tony Ferguson, auf diesen Kampf warten MMA-Fans wirklich schon seit Jahren. Am 18. April 2020 sollte das Warten endlich ein Ende haben. Dachten alle. Doch das Coronavirus kam dazwischen.

UFC 249 war im April mit einem lauten Knall geplatzt! Und damit auch der MMA-Fight des Jahres zwischen Khabib Nurmagomedov und Tony Ferguson. Leichtgewicht-Weltmeister Nurmagomedov saß in Russland fest, die UFC ersetzte ihn durch Justin Gaethje, doch dann musste UFC-Boss Dana White das ganze Event wegen des Coronavirus canceln.

Doch UFC 249 fand schließlich doch noch statt. Und wir haben alle Infos zu den Kämpfen für euch zusammengestellt.

Wann fand der Kampf statt?

Am 9. Mai 2020 hatte das Warten endlich ein Ende! Deutsche Fans kamen wegen der 6 Stunden Zeitverschiebung am frühen Sonntagmorgen (10. Mai) ab 4 Uhr deutscher Zeit in den Genuss, den Fight zu sehen. 

Wo fand der Kampf statt?

Der Kampf stieg in der VyStar Veterans Memorial Arena in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida. 

https://twitter.com/danawhite/status/1258498490918793217?s=21

Wer hat den Fight übertragen?

Kein deutscher TV-Sender strahlte den Kampf des Jahres zwischen Tony Ferguson und Justin Gaethje aus. Aber, es gab gute Nachrichten für alle Kampfsport-Fans aus Deutschland, denn der Streamingsender DAZN zeigte den Fight live. Das Vorprogramm konnten Fans mit dem UFC Fight Pass live verfolgen. Ab 4 Uhr morgens deutscher Zeit begann auf DAZN die Übertragung.

In welcher Gewichtsklasse fand der Fight statt?

Der Fight stieg im Leichtgewicht. Da Khabib Nurmagomedov nicht mehr dabei war, ging es logischer Weise auch nicht um den WM-Gürtel. Es ging lediglich um den Interimstitel. Im Leichtgewicht dürfen beide Fighter maximal 155 Pfund auf die Waage bringen. In Kilogramm sind das exakt 70,307 Kilogramm.

Wie sah die Fight Card für UFC 249 aus?

Kurz und knapp: gigantisch!

https://twitter.com/UFCEurope/status/1257353041403154432

Die Maincard für UFC 249:

  • Tony Ferguson vs. Justin Gaethje Leichtgewicht (Interims-Titelkampf) – Sieg Gaethje durch K.o. in der 5. Runde
  • Henry Cejudo – Dominick Cruz (Bantamgewicht) – Sieg Cejudo durch K.o. in der 2. Runde
  • Francis Ngannou – Jairzinho Rozenstruik (Schwergewicht) – Sieg Ngannou durch K.o. in der 1. Runde
  • Jeremy Stephens- Calvin Kattar (Federgewicht) – Sieg Kattar durch K.o. in der 2. Runde
  • Greg Hardy- Yorgan De Castro (Schwergewicht) – Sieg Hardy durch K.o. in der 3. Runde

Das Vorprogramm von UFC 249:

  • Donald Cerrone – Anthony Pettis
  • Alexei Oleinik – Fabricio Werdum
  • Carla Esparza – Michelle Waterson
  • Ronaldo „Jacare“ Souza – Uriah Hall
  • Vicente Luque – Niko Price
  • Charles Rosa – Bryce Mitchell
  • Ryan Spann – Sam Alvey

Wer war der Favorit bei Ferguson – Gaethje?

Für den Kampf Ferguson vs. Gaethje zahlt betfair 1,50 Euro für einen Sieg von Ferguson und 2,35 für einen Gaethje-Triumph, beim Wettanbieter bwin sieht es sehr ähnlich aus: Hier gibt es bei einem Einsatz von einem Euro 2,45 für einen Sieg von Gaethje und 1,57 für Ferguson. (Stand: 6. Mai).

Tony Ferguson hatte eine beeindruckende Siegesserie vorzuweisen:

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So sahen übrigens die letzten Gegner Tony Fergusons nach den Kämpfen aus:

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Wer ist der Ersatzkämpfer Justin Gaethje?

„Wenn ich Tony erwische, geht er schlafen“ – Probleme mit dem Selbstvertrauen sind Justin Gaethje, Sohn eines Deutschen, auch vor dem Kampf gegen Tony Ferguson fremd. Dabei ist der 31-Jährige recht spontan zu seinem Titelkampf gekommen. „The Highlight“, so sein Spitzname, hat 21 seiner 23 MMA-Fights gewonnen, 18 davon durch Knock-out. Ein Remis und zwei verlorene Kämpfe, jeweils durch K.o. gegen Eddie Alvarez und Dustin Poirier, komplettieren seine Kampf-Bilanz.

Der Amerikaner zählt im Leichtgewicht wie sein Gegner Tony Ferguson, Khabib Nurmagomedov und Conor McGregor zu den spektakulärsten Kämpfern dieser Gewichtsklasse. Seinen letzten Kampf bestritt Gaethje gegen Cowboy Donald Cerrone, der zuletzt McGregor spektakulär in nur 41 Sekunden unterlag, im September 2019. Er gewann durch technischen K.O. in der ersten Runde:

https://www.youtube.com/watch?v=SnIt39McsQE

Gaethje hatte sich zuletzt sehr stark im Octagon präsentiert. Seine letzten drei Fights gewann er allesamt in der 1. Runde durch K.O. oder technischen K.O. – und besiegte dabei neben Cerrone in Edson Barboza und James Vick ebenfalls renommierte Kämpfer. Doch, es bleibt die Frage, ob seine Klasse für einen Mann wie Ferguson ausreicht.

Wo sollte UFC 249 ursprünglich steigen?

Das UFC-Event sollte ursprünglich in New York stattfinden. Genauer gesagt im Barclays Center in Brooklyn. Die Veranstaltung wäre die dritte UFC-Veranstaltung nach UFC 208 und UFC 223 gewesen, die in dieser Halle ausgetragen worden wäre. 16.000 Zuschauer wollten dem Duell zwischen Khabib Nurmagomedov und Tony Ferguson beiwohnen, doch New York wurde als Standort wegen der Corona-Krise ausgeschlossen.

Trotz Tausender Toter in den USA soll das Milliarden-Geschäft der UFC weiterlaufen – dann eben unter Ausschluss von Zuschauern. Ein neuer Ort für UFC 249 ist nun offiziell gefunden worden.

Mitte März hatte White zu dem Thema gesagt, dass der Kampf „wahrscheinlich nicht in den USA“ stattfinden werde. Später hatte er eine Privat-Insel als Austragungsort ins Spiel gebracht.

Chronologie der Ereignisse um Khabib Nurmagomedov

Bereits zuvor gab es immer wieder neue Meldungen zur Frage, ob der Kampf stattfindet oder nicht. Wir haben die Chronologie zu den Ereignissen für euch im Überblick:

10. April 2020: UFC 249 wurde erneut abgesagt! Nach dem geplatzten Fight gegen Khabib Nurmagomedov sollte Tony Ferguson im Hauptkampf eigentlich gegen Ersatzkämpfer Justin Gaethje antreten, um den Interims-Champion im Leichtgewicht zu ermitteln, doch dann fiel das komplette UFC-249-Event doch dem Coronavirus zum Opfer, auf Druck von ESPN und musste verschoben werden. Und zwar auf den 9. Mai.

Hier könnt ihr euch nochmal das ganze Chaos um UFC 249 reinziehen und nachlesen.

https://www.tonight.de/?p=93213

Am 3. April hatte Khabib Nurmagomedov im Interview mit ESPN noch betont, er habe den Kampf gegen Tony Ferguson nicht abgesagt! Er sagte erneut, dass er in Russland festsitzt und nicht weiß, ob er das Land derzeit per Flugzeug verlassen kann. Er wusste allerdings auch gar nicht, wo er denn hinfliegen sollte, weil er gar nicht wusste, wo der Kampf stattfinden würde:

https://twitter.com/bokamotoESPN/status/1245846464313430021

Am 1. April wiederum gab Khabib Nurmagomedov noch bekannt, dass er nicht anreisen – und somit auch nicht kämpfen kann.

Tony Ferguson hatte eine klare Meinung zur Aussage von Khabib Nurmagomedov: „Er hat Angst, er läuft vor mir davon, nehmt ihm den Titel ab!“ Ob Ferguson einen anderen Gegner bekommt, stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.

https://twitter.com/espnmma/status/1245462823725137920

Am 31. März war Folgendes bekannt geworden: Die Austragung des Kampfes wackelt jetzt doch! Der Grund: Khabib Nurmagomedov sitzt in Russland fest und darf wegen der Ausbreitung des Coronavirus derzeit nicht in die USA fliegen. Die UFC wolle ihn ersetzen, fügte er hinzu. Das sagte der Weltmeister auf Instagram.

https://www.tonight.de/?p=92730

Am 17. März hatte UFC-Boss Dana White zunächst bestätigt, dass der Kampf trotz des Ausbruchs des Coronavirus stattfinden soll. Die drei UFC-Events vor dem Fight wurden indes bereits zu diesem Zeitpunkt abgesagt.

https://twitter.com/espnmma/status/1239676082284122114

Was wäre das Besondere am Kampf Khabib gegen Ferguson gewesen?

Auf diesen Kampf warten die Fans schon seit Jahren. Was oft ein lockerer Spruch ist, trifft auf diesen speziellen Fight aber wirklich zu. Khabib Nurmagomedov – Tony Ferguson wäre nicht nur der UFC-Fight des Jahres, es wäre der Kampf, der schon fünf Mal (!) angesetzt, aber bislang noch nie stattgefunden hat.

Beim fünften Versuch sollte es endlich klappen, nachdem am 11. Dezember 2015 beim ersten Versuch Nurmagomedov zwei Monate vor Kampfbeginn aufgrund einer Rippenverletzung den Fight platzen ließ. Am 16. April 2016 war es dann Ferguson, der elf Tage vor dem mit Spannung erwarteten Kampf aufgrund von Lungenproblemen absagte.

Mixed Martial Arts: Conor McGregor gegen Khabib Nurmagomedov: Bilder vom Kampf

Beim dritten Mal, am 4. März 2017, war es dann erneut Khabib, der für das Nichtzustandekommen verantwortlich war. Der Champion aus Dagestan brach vor dem offiziellen Wiegen zusammen und wurde statt ins Oktagon in ein Krankenhaus gebracht. Er hatte den Weight Cut nicht besonders gut überstanden. Am 7. April 2018 endet dann der vierte Versuch der beiden wieder mit einer Absage. Ferguson hatte sich beim Training eine Knieverletzung zugezogen.

UFC-Bos Dana White war danach bedient, wollte nichts mehr von einem Kampf zwischen Nurmagomedov und Ferguson wissen. „Nein, verdammt“, sagte White auf Anfrage des US-TV-Senders ESPN damals sichtlich genervt. „Ich werde diesen Kampf nie wieder planen. Nie wieder.“

Und nun wurde der Kampf am 18. April 2020 wegen des Coronavirus abgesagt. In dem folgenden YouTube-Video wird die ganze Geschichte nochmal ausführlicher erklärt:

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Wer war der Favorit?

Was für Nurmagomedov sprach: Er gilt als der beste Ringer der UFC. Er blieb in allen 28 MMA-Kämpfen ungeschlagen. Am 6. Oktober 2018 besiegte er Conor McGregor im wohl bislang größten Fight der UFC-Geschichte in Las Vegas – Mega-Skandal inklusive. In der UFC ist er seit zwölf Kämpfen unbesiegt.

Was für Ferguson sprach: Von seinen 28 MMA-Fights hat er zwar nur 25 gewonnen, doch seine letzte Niederlage datiert aus dem Jahre 2012. Damals unterlag er Michael Johnson umstritten nach Punkten. Seitdem ist er im Leichtgewicht zwölf Mal in Folge siegreich gewesen – ein Divison-Rekord, weil Nurmagomedov einmal im Catchweight antrat. Ferguson (1,83 Meter) ist fünf Zentimeter größer als sein Gegner und besitzt durch seine langen Arme enorme Reichweitenvorteile: 194 Zentimeter gegen 178 Zentimeter.

Die Wettanbieter sahen den Titelverteidiger Nurmagomedov klar vorne. (Stand: 17. März 2020)

Der Wettanbieter betfair hätte für einen Sieg von Nurmagomedov bei einem Einsatz von 1 Euro gerade einmal 1,36 Euro ausgezahlt. Bei einem Sieg von Ferguson hätte es eine Quote von 3,00 gegeben.

Der Wettanbieter Betstars sah den Kampfausgang ähnlich. Für einen Nurmagomedov-Erfolg hätte es hier auch eine Quote von 1,40 gegeben, für Ferguson wären 2,80 ausgezahlt worden.