„Sperrt ihn ein!“ – Baseball-Fans buhen Donald Trump aus

Kein herzlicher Empfang für Donald Trump beim Baseball: Der US-Präsident ist beim Besuch eines Spiels der World Series in Washington ausgebuht worden.
Foto: dpa
Foto: dpa
Foto: dpa

Kein herzlicher Empfang für Donald Trump im Baseball-Stadion: Der US-Präsident ist beim Besuch eines Spiels der World Series am Sonntag in Washington ausgebuht worden. Als Trump auf den Großbildschirmen im Stadion der Washington Nationals erschien, ertönten aus den Reihen des Publikums laute Buh-Rufe, Fans skandierten „Sperrt ihn ein“.

Trump besuchte das Finalspiel zwischen den Washington Nationals und den Houston Astros (1:7, Houston führt in der Serie jetzt 3:2) gemeinsam mit seiner Frau Melania, nachdem er Stunden zuvor den Tod des Anführers der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, bei einem US-Angriff in Syrien bekanntgegeben hatte.

Zunächst lenkten die Kameras der Großbildschirme auf eine Gruppe US-Soldaten im Publikum, schwenkten jedoch schnell zu Trump. Dies zog den hörbaren Ärger der Zuschauer auf sich. Die Buh-Rufe ebbten erst ab, als die Kamera zurück zu den Angehörigen des US-Militärs gingen. Hinter der Anzeigetafel für den Spielstand entfalteten Zuschauer ein Banner mit der Aufschrift „Veterans for Impeachment“ (Veteranen für die Amtsenthebung).

Schaut euch das Video hier an:

https://twitter.com/ABC/status/1188755664925089793

Zahlreiche Fans im Publikum skandierten „Sperrt ihn ein!“ – ein Ausruf, der häufig bei Kundgebungen von Trump-Anhängern zu hören ist und sich gegen die frühere demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton richtet.

https://twitter.com/ProudResister/status/1188653547757244417

Angesichts des von den US-Demokraten angestrebten Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump wegen dessen Ukraine-Affäre wird der Ausruf von Trump-Kritikern zunehmend auf den US-Präsidenten angewendet.

Die Demokraten werfen Trump gravierenden Amtsmissbrauch vor. Dabei geht es um die Bestrebungen des Präsidenten, Ermittlungen in der Ukraine gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden, dessen früher für eine ukrainische Gasfirma tätigen Sohn Hunter und die Demokratische Partei zu erwirken.

Der Manager der Washington Nationals, Dave Martinez, hatte vor der Begegnung mit den Houston Astros gesagt, er hoffe, dass der US-Präsident „das Spiel genießen“ werde. Auf die Frage, ob sein Team sich über Trumps Besuch freue, sagte er: „Wir haben nicht wirklich darüber gesprochen. Wir konzentrieren uns darauf, Baseball zu spielen.“ Washington gilt als Hochburg der Demokraten.

Den symbolischen ersten Ball in dem Spiel warf der bekannte hispanische Koch José Andrés, der sich mit seiner unverblümten Kritik an Trumps Migrationspolitik einen Namen gemacht hat.

AFP