„Sieg Heil“: Marco van Basten entschuldigt sich

Frank Wormuth hat die Entschuldigung des ehemaligen niederländischen Fußball-Nationalspielers Marco van Basten nach dessen „Sieg Heil“-Ausspruch angenommen.
Marco van Basten
Foto: Patrick Seeger/dpa
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Der deutsche Trainer Frank Wormuth hat die Entschuldigung des ehemaligen niederländischen Fußball-Nationalspielers Marco van Basten nach dessen „Sieg Heil“-Ausspruch angenommen.

Wormuth hatte den Spruch im Stadion nach eigenen Angaben nicht mitbekommen und war erst nach dem Spiel darauf angesprochen worden. Ich habe mich nicht getroffen gefühlt, aber er hat sich bei mir entschuldigt und betont, dass er niemanden beleidigen wollte“, sagte der Coach von Heracles Almelo am Sonntag der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Van Basten habe noch am Abend bei ihm angerufen sich entschuldigt. „Ich habe mich nicht getroffen gefühlt“, sagte Wormuth. Für ihn sei die Sache abgehakt. „Ich glaube, er hat einen Witz machen wollen – aber es war ein sehr, sehr schlechter Witz. Für mich ist das damit erledigt“, betonte der ehemalige Leiter der DFB-Trainerausbildung.

Auch der Sender Fox Sports reagierte auf die Aussage: „Marcos Bemerkung war unangemessen – nicht nur heute, sondern an jedem Tag.“ Ob der Vorfall Folgen für van Basten haben wird, war zunächst noch unklar.

Van Basten muss beim TV-Sender zum Rapport

Wie die Nachrichtenagentur ANP am Sonntag berichtete, habe Fox Sports die Lage bereits mit dem geborenen Utrechter besprochen. Ein weiteres Gespräch sei am Montag geplant, meldete die Agentur unter Berufung auf einen Sprecher des Senders.

„Wir haben diese Art von Äußerungen bei jungen Menschen schon seit einiger Zeit gesehen“, sagte die Leiterin des Zentrums für Information und Dokumentation Israel, Hanna Luden, dem niederländischen Sender NOS, „aber wenn Erwachsene, Vorbilder, es tun, verliert das Thema den Respekt, den es braucht“.

Die Aussage van Bastens sorgte, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Rassismus-Debatte im niederländischen Fußball, für heftige Debatten. Zuletzt war es in einem Zweitliga-Spiel zu rassistischen Entgleisungen durch Fans gekommen. Premierminister Mark Rutte nannte das Verhalten der Zuschauer „ekelhaft, wirklich fürchterlich“.

Auch der Fußball reagierte auf die Vorfälle. An diesem Wochenende wurde in den ersten beiden Fußballligen in den Niederlanden eine Schweigeminute gegen Rassismus abgehalten. Die erste Minute nach Anpfiff wurde nicht gespielt, während auf den Anzeigetafeln eingeblendet wurde: „Rassismus? Dann spielen wir nicht!“

dpa