Wirbel um Geste von Robbie Williams: Die WM startet mit einem Stinkefinger

Erster Aufreger bei der Fußball-WM: Der britische Popstar Robbie Williams schickt bei der Eröffnungsfeier eine beleidigende Botschaft in die Welt. Sind die WM-G
Foto: Screenshot ARD
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Erster Aufreger bei der Fußball-WM: Der britische Popstar Robbie Williams schickt bei der Eröffnungsfeier eine beleidigende Botschaft in die Welt. Sind die WM-Gastgeber gemeint oder ein prominenter Kritiker aus der Heimat?

Der britische Popstar Robbie Williams hat bei der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland mit einer obszönen Geste für Aufregung gesorgt. Das ehemalige Mitglied der Boyband Take That hielt am Ende seines Auftritts im Luschniki-Stadion seinen Mittelfinger in die Kamera, nachdem er während seines Liedes „Rock DJ“ anscheinend die Worte „I did this for free“ (Ich habe das hier kostenlos getan) mit den Lippen formte.

In den sozialen Netzwerken wurde spekuliert, der britische Künstler könne auf Kritik aus der Heimat an seinem Auftritt in Russland reagiert haben. Das russische Internetportal „lenta.ru“ vermutete dagegen, Williams habe den Russen den Finger gezeigt.

Der prominente Kreml-Kritiker Bill Browder hatte Williams im Vorfeld für dessen Auftritt in Moskau scharf kritisiert. „Es gibt viele Wege Geld zu verdienen, Robbie Williams, aber seine Seele an einen Diktator zu verkaufen, sollte keiner davon sein. Schäm Dich!“, schrieb Browder auf Twitter als Reaktion auf Williams‘ Ankündigung, in Moskau aufzutreten.

Browder zählte mit seiner Fondsgesellschaft einst zu den größten Investoren in Russland. Der gebürtige US-Amerikaner mit britischer Staatsbürgerschaft hatte vor einigen Jahren durch die Enthüllung eines Finanzskandals internationale Sanktionen gegen Moskau auf den Weg gebracht. Browder selbst bezeichnet sich als „Staatsfeind Nummer eins“ für Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

Auch Englands diskutierfreudiger Ex-Fußballstar Gary Lineker ging auf die provokante Geste des Popstars ein, wollte sich aber nicht an den Spekulationen über die Motive beteiligen. „Diese WM-Eröffnungsfeier war genauso Müll wie alle anderen. Fangt mit dem Fußball an“, schrieb Lineker auf Twitter.

Der 44-Jährige trat zusammen mit der russischen Sopranistin Aida Garifullina auf. Das Duo sang Williams‘ Hitsong „Angels“. Der Sänger hatte bereits vor zwei Jahren für eine Kontroverse in Russland gesorgt, weil er mit seinem Lied „Party like a Russian“ (Feier wie ein Russe) Klischees bediente. Der Popstar hatte seinen Auftritt bei der Eröffnung zuvor als „Jugendtraum“ bezeichnet und eine „unvergessliche Show“ angekündigt.

Williams trat vor 80.000 Menschen – darunter Präsident Wladimir Putin – im Stadion auf, weltweit sahen dutzende Millionen die Übertragung. Nach der Eröffnungsfeier gewann Russland das Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien mit 5:0. (afp/dpa)