Was ’ne Pfeife! Die heißeste Schiedsrichterin der Welt kommt aus Polen

Die Schiedsrichterin Karolina Bojan aus Polen ist nicht nur bildhübsch, sondern auch sehr talentiert. Nach einer ausgedehnten Weltreise ist die Polin wieder zurück auf dem Platz.

Bei Instagram folgen ihr über 160.000 Fans, die englische „Sun“ kürte sie zur „World’s Sexiest Referee“ und sie studiert Jura an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Gestatten: Karolina Bojan, Schiedsrichterin aus Polen, 24 Jahre jung.

Gegenüber dem polnischen Magazin „The First News“ erklärte sie nach der Auszeichnung der „Sun“ 2018: „Der Artikel hat mich etwas überrascht und ich habe definitiv nicht erwartet, dass die Reaktion so global sein würde – natürlich war es nett, und all die Komplimente, die ich bekomme, bringen mich zum Lächeln, aber ich habe mir nichts davon zu Kopf steigen lassen.“

Stattdessen verfolgt sie weiter ihren eigenen Weg. Nach einer kleinen Weltreise über die Karibik, die USA, durch Asien und Europa ist die 24-Jährige nun wieder in Polen und pfeift wieder Spiele. Zuletzt war sie vor wenigen Wochen bei der U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen als Unparteiische dabei.

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Der Großvater war schuld

Schon von klein auf kam sie mit dem Schiedsrichterwesen in Berührung, wie sie erklärt. „Ich bin mit dem Fußball aufgewachsen. Meine Leidenschaft für das Spiel wurde mir schon früh von meinem Großvater eingeflößt – er war selbst Schiedsrichter, sodass ich dank ihm die Spiele nicht nur mit den Augen eines normalen Fans, sondern auch aus der Perspektive des Schiedsrichters gesehen habe.“

Auch das nötige Talent war ihr bereits früh in die Wiege gelegt worden, ihr erstes Spiel leitete sie mit gerade mal 17 Jahren. „Die ersten Spiele waren schwierig. Und ich habe sofort gelernt, dass es nicht ausreicht, nur die Regeln in- und auswendig zu kennen. Neben dem Wissen, das man in den Schiedsrichterkursen erwirbt, muss man auch in der Lage sein, blitzschnelle Entscheidungen zu treffen, sich zu konzentrieren und die Kontrolle über all die vielen Dinge zu behalten, die auf dem Spielfeld passieren.“

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Dabei war gerade zu Beginn nicht immer alles positiv, wie sie weiter ausführt. „Bei meinem Debüt als Schiedsrichterin habe ich ein Spiel von 15-jährigen Jungen geleitet. Ich gab einen Elfmeter, der so eindeutig war, dass nicht einmal die Spieler protestierten. Aber ihr Trainer rannte auf das Spielfeld und beschimpfte mich – ich war fassungslos, es war buchstäblich das erste Mal in meinem Leben, dass jemand so mit mir sprach.“

„Ich suche keine Gefälligkeiten“

Doch sie akklimatisierte sich und entwickelte schnell Selbstvertrauen aus ihrer Position heraus. „Ich bin nie mit Beschimpfungen konfrontiert worden, die speziell mit dem Geschlecht zu tun hatten, aber als Schiedsrichter sind wir ständig vulgärer und aggressiver Kritik ausgesetzt – zum Glück haben wir die Macht, damit umzugehen, indem wir entweder einen Trainer auf die Tribüne schicken oder einem Spieler die Rote Karte zeigen.“

Auch wenn offener Sexismus nie an sie herangetragen wurde, ist sie sich dessen dennoch bewusst. Doch auch hier kontert die Brünette ganz selbstbewusst: „Wenn jemand meint, dass dies ein Männerspiel ist, dann kann ich nur lächeln. Ich weiß, dass ich aufgrund meiner Verdienste hier bin und dass ich die richtige Person am richtigen Platz bin. Ich möchte als Schiedsrichterin angesehen werden, nicht als weibliche Schiedsrichterin – ich suche keine Gefälligkeiten, ich brauche sie nicht.“

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Auf der anderen Seite gehören Fehler genauso dazu. Sie sind für die Entwicklung geradezu unerlässlich. „Wenn man etwas falsch gemacht hat, braucht man diese Charakterstärke, um weiterzumachen – man darf sich nicht davon auffressen lassen, sondern muss es in den Hintergrund stellen und erst nach dem Spiel wieder darauf zurückkommen.“

Höhepunkt vor 23.000 Zuschauern

So kam der Erfolg mit der Zeit von ganz allein. Ihr bisheriger Höhepunkt war das Freundschaftsspiel zwischen den beiden Profiklubs Hajduk Split und Górnik Zabrze, wo sie als Linienrichterin eingesetzt wurde. 23.000 Zuschauer waren zu jenem Zeitpunkt vor Ort. „Es war ein unglaubliches Gefühl, eines der besten meines Lebens. Und obwohl ich einige schwierige Entscheidungen zu treffen hatte, habe ich mich nie von dem Druck der Situation beeindrucken lassen – nach dieser Erfahrung wusste ich nur, dass ich mehr davon wollte.“

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Um auch für die Zukunft vorzusorgen, plant sie bereits die Zeit nach der Karriere als Schiedsrichterin. Sie möchte im Bereich des Sportrechts unterkommen. Doch zunächst gilt ihre ganze Leidenschaft dem Dasein als Referee. „Das Schiedsrichterwesen ist meine Leidenschaft. Es gibt etwas in meinem Charakter, das sich instinktiv dazu hingezogen fühlt. Vielmehr habe ich dank des Schiedsrichterwesens schlummernde Charaktereigenschaften freigesetzt und bin entscheidungsfreudig und selbstbewusst geworden – jetzt betrachte ich den Fußballplatz als einen Ort, an dem ich mich ausdrücken kann. Ohne die Schiedsrichtertätigkeit wäre mein Leben leer.“

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