U21-EM unter Einfluss von Corona – die wichtigsten Fragen und Antworten

Für Europas Fußball-Talente ist es eine große Bühne – mit einer Titelchance: In der Gruppenphase der U21-EM kämpft der deutsche Nachwuchs ab Mittwoch mit 15 weiteren Teams um die Tickets für die K.o.-Runde. Wegen der Corona-Pandemie ist dieses Mal vieles anders.
U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz DFB EM
Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Neuer Modus, ungewohnter Zeitplan, strenge Schutzregeln: Die Corona-Pandemie hat auch die U21-EM der Fußballer durcheinander gewirbelt. Ab Mittwoch werden bei der Vorrunde in Ungarn und Slowenien die Viertelfinalisten ermittelt, die K.o.-Phase folgt dann im Sommer. Der deutsche U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz sieht sein Team nicht als Turnierfavoriten, strebt aber den Sprung zum Finalturnier an. Alles Wissenswerte zur U21-EM im Überblick:

Worum geht es bei dem Turnier?

Erstmals sind 16 Mannschaften bei der Endrunde einer U21-EM dabei – dementsprechend neu ist auch der Modus. In der Vorrunde geht es in vier Vierergruppen um die Tickets für die K.o.-Phase. Die deutsche Auswahl muss sich dafür in den Duellen mit Gastgeber Ungarn (24. März), den Niederlanden (27. März) und Rumänien (30. März) mindestens Rang zwei in der Gruppe sichern. Wegen der Corona-Pandemie wurde das Turnier zweigeteilt: Nach der Gruppenphase folgen die Viertelfinals, Halbfinals und das Endspiel zwischen dem 31. Mai und dem 6. Juni.

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Wie ist die Corona-Lage in den Gastgeber-Ländern?

Ungarn und Slowenien wurden vom Robert Koch-Institut als Hochinzidenzgebiete ausgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Ungarn lag zuletzt bei über 500. In Slowenien sank der Wert zwar etwas, liegt aber immer noch konstant über 200. In beiden Ländern gelten daher strenge Corona-Maßnahmen, in Ungarn beispielsweise eine nächtliche Ausgangssperre. Spieler und andere Turnierbeteiligte werden regelmäßig getestet und abgeschottet. Die deutsche U21 setzt als zusätzliche Maßnahme etwa beim Essen auf Einzeltische, um gegen mögliche Konsequenzen bei einem Positiv-Test gewappnet zu sein. Zuschauer sind in der Gruppenphase des Turniers nicht zugelassen, für die K.o.-Runde soll diese Frage noch einmal neu verhandelt werden.

Wer sind die Turnierfavoriten?

Deutschland holte 2017 den Titel, wurde 2019 Zweiter und qualifizierte sich als Gruppenerster – gehört aber dennoch nicht zu den absoluten Turnierfavoriten. „Unser primäres Ziel ist es, überhaupt die K.o.-Phase zu erreichen“, sagte Kuntz. Vor allem beim Blick auf die Marktwerte der Spieler im Aufgebot steht der deutsche Kader aus Sicht von Kuntz hinter Teams wie den Niederlanden, Frankreich, England oder auch Titelverteidiger Spanien zurück.

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Auf welche Spieler wird besonders geschaut?

Im deutschen Team steht vor allem der erst 16 Jahre alte Youssoufa Moukoko im Fokus, der erstmals für die U21 nominiert wurde. Dazu kommen Ridle Baku, der bereits im A-Nationalteam Erfahrung sammelte, und die U21-Stammkräfte Lukas Nmecha, Arne Maier oder Salih Özcan.

England kommt mit zahlreichen Talenten wie Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea), Mason Greenwood (Manchester United) oder Emile Smith Rowe (FC Arsenal), Frankreich schickt einen Kader um den Leipziger Ibrahima Konaté und Mattéo Guendouzi von Hertha BSC ins Turnier. Beim deutschen Gegner Niederlande sind Leipzigs Justin Kluivert und Ajax-Stürmer Brian Brobbery, der im Sommer zu RB wechselt, dabei. Italien reist mit Talent Sandro Tonali von der AC Mailand an.

Wo kann man die Spiele im Fernsehen verfolgen?

Der TV-Sender ProSieben zeigt alle drei deutschen Spiele live. Zehn weitere Partien werden auf ProSieben MAXX übertragen, zudem können Fans alle Partien im Livestream auf „ran.de“ verfolgen.

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Warum spielen auch ältere Profis mit?

Zahlreiche Spieler im deutschen Kader sind Jahrgang 1998 und damit bereits 22 oder 23 Jahre alt. Maßgeblich für die Teilnahme ist das Alter der Spieler beim Start der Qualifikation 2019 – dabei sein dürfen Spieler, die am oder nach dem 1. Januar 1998 geboren wurden.

dpa