Viel absurder kann es nicht mehr werden. Nachdem es bei Belenenses SAD einen massiven Corona-Ausbruch gegeben hatte – 17 Spieler, davon 14 Spieler und Cheftrainer Filipe Candido sind laut „A Bola“ infiziert –, konnte das Schlusslicht der portugiesischen Liga im Stadtderby gegen Benfica Lissabon nur neun Mann aufbieten.
Schon als die Mannschaften am Samstag ins Stadion in Lissabon einliefen, wurde klar, dass etwas überhaupt nicht in Ordnung war. Belenenses spielte mit zwei Torhütern, von denen einer im Mittelfeld spielte. Auf der Ersatzbank gähnende Leere.
A nossa equipa 🏰#TorresdeBelem #LigaPortugal #Futebol pic.twitter.com/0B8KiMBYZt
— Belenenses Futebol SAD (@OsBelenensesSAD) November 27, 2021
Aber wie konnte dieses Spiel überhaupt stattfinden? Belenenses-Präsident Rui Pedro Soares kritisierte die Liga, die den Club trotz zahlreicher Corona-Ausfälle zu dem Spiel gezwungen habe. Der Präsident von Benfica, Rui Costa, betonte, sein Verein sei nach dem Reglement zu dem Spiel verpflichtet gewesen, obwohl ihnen dabei alles andere als wohl gewesen sei.
Liga Portugal: Spielabbruch nach 48 Minuten
Auf dem Spielfeld kam, was kommen musste. Schon nach 25 Sekunden ging Benfica in Führung – ausgerechnet durch ein Eigentor von Belenenses-Verteidiger Eduardo Kau. Bis zur Halbzeit markierte der Favorit sechs weitere Tore – Pausenstand: 0:7 aus Belenenses-Sicht. Nach der Halbzeit kehrten dann nur noch sieben Belenenses-Spieler auf den Rasen zurück, zwei blieben in der Umkleidekabine. Als dann auch noch João Monteiro, der Torwart, der im Mittelfeld spielen musste, vermeintlich verletzt zu Boden ging, brach der Schiedsrichter die Partie mangels zur Verfügung stehender Belenenses-Spieler ab.
Soares versuchte, seine Mannschaft zu trösten. „Ich schaue seit 48 Jahren Fußball und habe noch nie so würdige Spieler gesehen wie Euch, die gezwungen wurden, zu spiele“, zitierte ihn die Sportzeitung „Record“.
>> Spielabbruch nach Fan-Randale in Nizza: Marseille-Spieler bei Platzsturm verletzt <<
dpa