Schiri zeigt Rote Karte und wird bewusstlos geprügelt

Weil er die Rote Karte sah, hat ein Spieler in einem Kreisliga-Spiel in Hessen einen Schiedsrichter bewusstlos geschlagen – ein Video zeigt die Szene.
Schiedsrichter bewusstlos geschlagen
Foto: Screenshot Twitter
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Die Gewalt gegenüber Schiedsrichtern nimmt immer brutalere Ausmaße an. In einem Kreisliga-Spiel in Hessen hat ein Spieler einen Schiedsrichter bewusstlos geschlagen, nachdem er vom Platz gestellt wurde – ein Video zeigt die heftige Szene.

Wir schreiben die 85. Spielminute im Kreisliga-C-Spiel in Hessen zwischen dem FSV Münster und dem TV Semd. Beim Stand von 0:2 will der Schiedsrichter einen Gästespieler mit Gelb-Rot vom Platz stellen. Kurz nachdem er die Ampelkarte zückt, brennen dem Münsteraner alle Sicherungen durch. Mit einem heftigen Faustschlag trifft der FSV-Akteur den Unparteiischen an der Schläfe. Der Schiedsrichter sackt zusammen.

Es ist ein weiteres Beispiel der offenbar immer mehr ausufernden Gewalt auf deutschen Amateurplätzen. Entsprechend fallen auch die Reaktionen auf Twitter aus: „Anzeigen und lebenslänglich sperren, am besten mit bundesweitem Stadionverbot“, „Asoziales Arschloch! Spielerpass abnehmen und ab in den Knast“ und „Der Schläger dürfte nie wieder Fußballspielen. Hoffe der Verband verhängt eine saftige Strafe“, lauten die Kommentare mit den meisten Likes.

Das Spiel wurde nach der Szene abgebrochen, die Polizei herbeigerufen. Beim Eintreffen der Beamten soll der Schiedsrichter zwar wieder ansprechbar gewesen sein, wurde dennoch zur weiteren Untersuchung mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Das berichtet die „Bürstädter Zeitung“.

Klassenleiter Theo Greiner gab am Abend etwas Entwarnung: Mit Hirn und Kopf des Schiedsrichters sei alles in Ordnung, er habe allerdings Sprachschwierigkeiten. Auf den Schläger soll eine „massive Strafe“ zukommen. „Das ist absolut inakzeptabel und natürlich extrem bedauerlich“, verurteilt Greiner das Vorgehen aufs Schärfste. „Das wird und muss Konsequenzen haben.“

Der Vorfall ereignet sich ausgerechnet an einem Wochenende, an dem die Schiedsrichter in Berlin streiken, um ein Zeichen gegen die zunehmende Gewalt auf den Fußballplätzen im Amateurbereich zu setzen. In Berlin wurden wegen des Streiks am Wochenende 1600 Fußballspiele abgesagt.