Ronaldinho kauft sich für 1,6 Millionen Dollar frei – ab ins Luxus-Hotel

Überraschend ist der ehemalige brasilianische Fußballstar Ronaldinho aus der Haft in Paraguay in den Hausarrest entlassen worden – in einem Luxus-Hotel.
Ronaldinho Hausarrest
Foto: Jorge Saenz/dpa
Foto: Jorge Saenz/dpa

Überraschend ist der ehemalige brasilianische Fußballstar Ronaldinho aus der Haft in Paraguay in den Hausarrest entlassen worden – in einem Luxus-Hotel in Asuncion.

Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 1,6 Millionen US-Dollar (1,47 Millionen Euro) konnten der zweimalige Weltfußballer und Weltmeister von 2002 sowie sein Bruder und Manager Roberto Assis das Gefängnis am Dienstag verlassen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Das weitere Verfahren können sie nun in einem Hotel in der Hauptstadt Asunción abwarten. Ronaldinho und Roberto stehen unter Aufsicht der Polizei und dürfen das Land nicht verlassen.

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Das brasilianische Portal „Globoesporte“ berichtete, die Verteidigung wolle nun jedoch die endgültige Freilassung erreichen. Bei einer Verurteilung drohen fünf Jahre Haft. Ronaldinho hatte knapp 30 Tage eingesessen wegen der Einreise nach Paraguay mit gefälschten Pässen, die ihm und seinem Bruder nach eigenen Angaben von Geschäftspartnern geschenkt worden waren. In dem Nachbarland wollten sie an der Eröffnung eines Kasinos und mehreren Benefiz-Veranstaltungen teilnehmen sowie Werbung für die Biografie von Ronaldinho machen.

Zunächst sah es so aus, als wäre die Posse von Asunción schnell vorbei. Doch der Fall zog weitreichende Ermittlungen mit zahlreichen Festnahmen nach sich. Der Ex-Barça-Profi beging seinen 40. Geburtstag in Haft.

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Zuletzt hatte es auch wegen der Corona-Krise den Anschein, als ob erst einmal keine Aussicht auf Freilassung besteht. Am Dienstag kam es in Asunción über Video aber doch zu einer Anhörung. Ronaldinho und Roberto wurden zugeschaltet.

Ihre Anwälte waren bereits dreimal bei dem Versuch gescheitert, die Brüder aus dem Gefängnis zu holen. Wie aus der jüngsten Erklärung der Staatsanwaltschaft hervorgeht, war dafür, dass es diesmal klappte, die Höhe der angebotenen Kaution entscheidend.

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„Zuvor haben sie als Sicherheit ein Haus angegeben, das nicht einmal auf den Namen der beiden lief“, wurde Staatsanwalt Oscar Legal nach der Anhörung zitiert. „Nun hat die Verteidigung ein Bankkonto im Namen der beiden eröffnet und das Geld deponiert.“

mit dpa-Material