Polizei stellt Vergewaltigungs-Ermittlungen gegen Neymar ein

Die Vergewaltigungs-Ermittlungen gegen Neymar könnten bald zu den Akten gelegt werden. Die Polizei sieht keine ausreichenden Beweise für eine Anklage.
der mit Erlaubnis seines Arbeitgebers Paris Saint-Germain seine Fußverletzung in seiner Heimat auskuriert
Neymar genoss den Auftritt sichtlich. Foto: Mauro Pimentel/dpa
Neymar genoss den Auftritt sichtlich. Foto: Mauro Pimentel/dpa

Die Vergewaltigungs-Ermittlungen gegen den brasilianischen Fußballstar Neymar könnten bald zu den Akten gelegt werden. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft von São Paulo am Montag sagte, sieht die Polizei keine ausreichenden Beweise für eine Anklage.

Das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen in dem Fall soll am Dienstag an die Staatsanwaltschaft übergeben werden. Diese entscheidet dann binnen zwei Wochen über das weitere Vorgehen.

Die Brasilianerin Najila Trindade Mendes de Sousa wirft Neymar vor, sie Mitte Mai bei einem Treffen in einem Pariser Hotel vergewaltigt zu haben. Der 27-jährige Nationalstürmer in Diensten des französischen Meisters Paris Saint-Germain weist die Vorwürfe zurück und spricht von einvernehmlichem Sex.

Die brasilianische Polizei kam nun zu dem Schluss, dass es keine ausreichenden Belege dafür gibt, dass Neymar die Frau zum Sex zwang und sie körperlich angriff. Die Staatsanwaltschaft könnte beantragen, den Fall zu den Akten zu legen, Anklage zu erheben oder zusätzliche Ermittlungen zu führen. Die Entscheidung müssen letztlich Richter treffen.

Die Polizei von São Paulo will am Dienstag eine Pressekonferenz geben. Ein Neymar-Sprecher wollte die jüngsten Entwicklungen zunächst nicht kommentieren.

Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den teuersten Fußballspieler der Geschichte hatten weltweit für Schlagzeilen gesorgt. An der Glaubwürdigkeit der Frau, die für ein Treffen mit Neymar nach Paris gereist war, wurden aber bald Zweifel laut. Mehrere Anwälte legten wegen Widersprüchen in den Aussagen des Models ihr Mandat nieder. Unter anderem gibt die Frau an, ein Tablet-Computer mit einem belastenden Video eines zweiten Treffens mit Neymar sei ihr gestohlen worden.

Im Zuge der Ermittlungen wurde Neymar am 13. Juni in São Paulo von der Polizei zu den Vergewaltigungsvorwürfen befragt. Gegen den Stürmer läuft zudem ein getrenntes Verfahren, weil er intime Chatbotschaften mit der jungen Brasilianerin veröffentlicht hat. Neymar wollte damit den Vergewaltigungsvorwürfen entgegentreten, verstieß aber gegen brasilianisches Recht.

Die brasilianische Polizei wiederum hat gegen Najila Trindade Mendes de Sousa Anzeige wegen Verleumdung erstattet. Die Frau hatte der Polizei in einem Fernsehinterview Bestechlichkeit unterstellt.

Neymar ist einer der bekanntesten Fußballspieler der Welt und wird von vielen Brasilianern verehrt. 2017 wechselte der Nationalspieler für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. Inzwischen liebäugelt er mit einer Rückkehr nach Barcelona.

AFP