Niko Kovac vergrault bei den Bayern auch Thomas Müller

Weltmeister Thomas Müller will den FC Bayern München verlassen und plant bereits im Winter seinen Abgang. Der Grund sitzt auf der Trainerbank.
Thomas Müller
Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
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Das ist ein Transfer-Hammer und wird ein Fußball-Beben auslösen: Weltmeister Thomas Müller will den FC Bayern München verlassen und plant bereits im Winter seinen Abgang.

Das berichtet die „Sport-Bild“. Schon in der laufenden Länderspielpause soll es demnach Gespräche zwischen dem 30 Jahre alten Offensivspieler und dem deutschen Rekordmeister geben.

Der ehemalige Nationalspieler scheint unzufrieden mit seiner Situation unter Trainer Niko Kovac. Das Bundesligaspiel der Münchner gegen die TSG Hoffenheim am vergangenen Samstag war das fünfte Punktspiel hintereinander, in dem Müller nicht in der Anfangself stand.

„Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen“, hatte Kovac in einem „Sky“-Interview vor der Partie zu Müllers Rolle gesagt. Der Stürmer wurde nach 60 Minuten eingewechselt. Nach der Partie sagte Müller zu Journalisten nur knapp: „Nothing to say, wie der Engländer sagt.“

Der Vertrag des Angreifers, der seit 2000 beim FC Bayern ist und nie für einen anderen Klub spielte, läuft noch bis zum 30. Juni 2021. Mit den Münchnern wurde er unter anderem achtmal Meister und 2013 Champions-League-Sieger.

Im Sommer schon hatte Mats Hummels, ebenfalls Weltmeister, die Flucht vor Trainer Kovac ergriffen und war zu Borussia Dortmund gewechselt, nachdem ihm der Klub mitgeteilt hatte, dass Kovac im Abwehrzentrum mit Neuzugang Lucas Hernandez und Niklas Süle plane. Auch Weltmeister Jerome Boateng, der 2014 in Brasilien mit Hummels die Innenverteidigung gebildet hatte, stand im Sommer vor dem Absprung. Auch er kommt mit Kovac nicht zurecht.

Auch die Stars James Rodriguez und Franck Ribery waren in der vergangenen Saison mit Kovac aneinander geraten. Durch den Gewinn des Doubles hatte der umstrittene Trainer aber gerade noch seinen Kopf aus der Schlinge gezogen und durfte Trainer in München bleiben, nachdem er im Herbst schon unmittelbar vor der Entlassung gestanden hatte.

Auch Müller hatte schon im Vorjahr kein unbelastetes Verhältnis zu Kovac, der ihn häufiger aus der Startelf auf die Bank verbannt hatte. Müllers Ehefrau Lisa hatte mit einem umstrittenen Posting auf Instagram für Wirbel gesorgt. Sie hatte ein Foto gepostet, das Kovac am Spielfeldrand mit ihrem Mann zeigte, bevor dieser in der 71. Spielminute spät eingewechselt wurde. Dazu schrieb sie den Text: „Mehr als 70 Min bis der mal nen Geistesblitz hat.“ Müller war danach bemüht, der emotionalen Reaktion seiner Frau die Wucht zu nehmen. „Sie liebt mich halt, was soll ich machen?“, sagte er damals noch scherzend. Jetzt will er weg.

mit Agenturmaterial von der dpa