Messi schwänzt auch zweites Training – Vater Jorge auf dem Weg nach Barcelona

Im Streit zwischen Lionel Messi und dem FC Barcelona scheinen die Fronten verhärtet. Die Hoffnung auf eine Lösung ruht nun auf Papa Messi.
Lionel Messi FC Barcelona Bayern München August 2020
Foto: Rafael Marchante/Pool via AP
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Im Giganten-Streit zwischen Lionel Messi und dem FC Barcelona scheinen die Fronten verhärtet. Die Hoffnung auf eine Lösung ruht nun auf einen Mann, der die Karriere des Weltfußballers seit jeher hinter den Kulissen lenkt.

In den Konflikt zwischen Weltfußballer Lionel Messi und dem FC Barcelona kommt Bewegung: Der Vater und Manager des Argentiniers, Jorge Messi, sei nach einem mehrtägigen Aufenthalt in seiner Heimatstadt Rosario am Dienstag in einen Privatflieger Richtung Spanien gestiegen, berichtete der argentinische Sportsender „TyC Sports“. Am Mittwoch werde er sich mit Clubpräsident Josep Bartomeu treffen, wie auch die spanische Zeitung „Mundo Deportivo“ meldete. Ob Lionel Messi selbst dabei sein wird, ist unbekannt. Seit dem 2:8-Debakel gegen den FC Bayern im Viertelfinale der Champions League vor zweieinhalb Wochen schweigt der Superstar öffentlich.

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Der 33-Jährige blieb am Dienstag auch dem zweiten Training der Katalanen zur Vorbereitung auf die neue Saison fern. Der neue Trainer Ronald Koeman habe die zweite Einheit im Trainingszentrum Ciutat Esportiva Joan Gamper in Barcelona mit denselben 19 Spielern geleitet, die am Montagabend auch am ersten Training teilgenommen hätten, teilte der Verein mit.

Da Messi vor den beiden ersten Trainingseinheiten am Sonntag auch die obligatorischen Corona-Tests geschwänzt hatte, könnte der 33-Jährige nun von seinem Arbeitgeber nach dem dritten unentschuldigten Fernbleiben in Folge einer „schwerwiegenden Vertragsverletzung“ beschuldigt werden, berichteten mehrere spanische Medien übereinstimmend. Nach dem spanischen Arbeitsrecht könne Messi, der dem Club seine Wechselabsicht bereits mitgeteilt hat, mit 25 Prozent seines Monatsgehalts bestraft werden.

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Der Konflikt war am Sonntag eskaliert. Die Liga-Organisatoren teilten mit, dass Messi entgegen seinem Willen nicht ablösefrei gehen dürfe. In dem bis Juni 2021 gültigen Vertrag des Profis sei eine Ablöseklausel verankert, die weiter Gültigkeit habe. LaLiga nennt die Summe zwar nicht, nach übereinstimmenden Medienberichten beläuft sie sich aber auf 700 Millionen Euro. Der Verein besteht darauf, dass der Club, der Messi verpflichten will, diesen Betrag zahlt. Verhandlungen seien ausgeschlossen, so der Club.

Der Streit droht deshalb vor Gericht zu landen. Welche Vorschläge Jorge Messi machen wird, ist unklar. Einer, der Messi sehr gut kennt, macht Club und Fans wenig Hoffnung. Landsmann Jorge Valdano, Weltmeister von 1986 und heute Kommentator spanischer Medien, meint, dass Barça keine Chance hat, den sechsmaligen Weltfußballer zu halten. „Messi ist schon weg aus Barcelona. Entweder, er darf zu einem anderen Club, oder er geht nach Hause, da bin ich mir ganz sicher“, sagte Valdano im Interview des Radiosenders „Onda Cero“.

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Für die Konkurrenz in der spanischen Liga könnte ein Abgang oder Wegbleiben Messis ein Vorteil sein – dessen ist sich auch Real-Madrid-Star Toni Kroos sicher. „Wenn so einer beim Konkurrenten nicht mehr spielt, dann kann man sich vorstellen, dass wir das nicht unbedingt schlimm finden“, sagte der deutsche Nationalspieler im Gespräch mit seinem Bruder Felix Kroos in der neuesten Ausgabe des Podcast „Einfach mal Luppen“. „Messi weg von Barcelona heißt: Barcelona fehlt eine absolute Waffe.“

Neben Messi fehlten auch am Montag und Dienstag übrigens auch jene Profis, die in den nächsten Tagen für verschiedene Nationalmannschaften im Einsatz sein werden. Der deutsche Nationaltorwart Marc-André ter Stegen war auch nicht dabei, da er nach seiner Knie-Operation eine längere Pause einlegen muss.

dpa