Alexander Nübel gilt aktuell als eine der größten Torhüter-Hoffnungen im deutschen Fußball. Doch der steile Aufstieg des 23-Jährigen hat am Sonntag einen herben Dämpfer erhalten.
Es lief die 67. Minute im Bundesliga-Spiel zwischen Schalke 04 und Eintracht Frankfurt (1:0), als Nübel bei einem langen Ball aus seinem Tor stürmte und den Frankfurter Mijat Gacinovic mit hohem, gestreckten Bein außerhalb des Strafraums brutal in den Brustkorb trat. Eine widerliche Szene, die in der Republik für Kopfschütteln sorgt.
Der Eintracht-Profi hat nach einer ersten Diagnose eine schwere Rippenprellung erlitten. Nübel wurde für die Aktion des Feldes verwiesen.
Schaut euch die Szene selbst an, viele verschiedene Meinungen dazu gibt es vermutlich nicht:
Nübel full trippin 😂😂 pic.twitter.com/1TvhiAaaMD
— Jack Carda (@CardaJack) December 15, 2019
„Aktuell ist er im Spital. Aber es klingt so, als ob er glimpflich davongekommen ist“, sagte Frankfurts Trainer Adi Hütter nach der 0:1-Niederlage auf der Pressekonferenz: „Nach der ersten Diagnose hat er eine starke Rippenprellung. Aber wir müssen wohl ein oder zwei Tage warten, bis wir eine klare Diagnose haben.“
Gacinovic ließ nach dem Spiel auf Instagram verlauten, dass es ihm soweit ganz gut ginge und dankte Nübel für dessen Entschuldigung.
„Leider passieren solche Zusammenstöße manchmal im Kampf um den Ball. 🤕 @alexandernuebel Danke, dass du dich sofort entschuldigt hast. Das kann im Fußball vorkommen. Ich kann euch jedoch mitteilen, dass es mir trotz schwerer Rippenprellung gut geht. 🍀 Danke für all eure aufmunternden Nachrichten!“, schrieb Gacinovic.
Der 24-Jährige postete in einer Story zudem ein Bild aus der Kabine, auf dem die Folgen des Fouls deutlich zu erkennen sind:

Nach einer emotionalen zweiten Halbzeit bejubelte Schalke am Ende einen schwer erarbeiteten 1:0-Sieg in Unterzahl. Mit Rot gegen Kapitän Nübel und einem weiteren Verletzten war der Erfolg teuer erkauft.
Die Szene erinnerte Fußball-Fans stark an die WM 1982, als der deutsche Nationaltorhüter Toni Schumacher im Halbfinale den Franzosen Patrick Batiston umsenste – mit dem Unterschied, dass Schumacher mit der Hüfte den Kopf seines Gegenspielers traf. Battiston blieb Minuten lang bewusstlos am Boden liegen und musste mit angebrochenem Halswirbel und einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden.
Schumacher wurde nicht bestraft, das dürfte bei Nübel anders sein. Der frühere Meistertrainer Felix Magath hat beispielsweise eine lange Strafe gefordert. „Für so ein Foul sollte es Minimum sechs Wochen Sperre geben. Das sollte ihm eine Lehre sein. Die Gesundheit des Gegenspielers war in Gefahr“, sagte der einstige Schalker Bundesliga-Coach in der Sendung Sky90. Es sei ihm ein Rätsel, warum der 23-Jährige so weit aus dem Tor gekommen sei.
mit dpa-Material