„Karriere aufs Spiel gesetzt“: Ishak Belfodil rechnet mit TSG Hoffenheim ab

Seit Oktober fällt Ishak Belfodil mit einem Kreuzband- und Meniskusriss aus. Nun erhebt der Algerier schwere Vorwürfe gegen Bundesligist TSG Hoffenheim.
1899 Hoffenheim - Hertha BSC Ishak Belfodil
Foto: dpa/Uwe Anspach
Foto: dpa/Uwe Anspach

Seit Oktober fällt Ishak Belfodil mit einem Kreuzband- und Meniskusriss aus. Nun erhebt der Algerier schwere Vorwürfe gegen Bundesligist TSG Hoffenheim.

Wie bekannt wurde, hatte der 27-Jährige zu Saisonbeginn fünf Spiele mit der Verletzung absolviert, die er sich am letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit im Duell gegen den FSV Mainz 05 zugezogen hatte. Schuld daran hatten die Teamärzte, die trotz zweier MRT-Untersuchungen Entwarnung gaben, wie Belfodil im Gespräch mit „Bild“ verriet. Sie hätten damals eine Pause von maximal zehn Wochen prognostiziert, eine Operation war in ihren Augen nicht nötig gewesen.

Doch vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison, dem Pokalduell in Würzburg, erleidet Belfodil nach einer intensiven Vorbereitung einen Rückfall. Doch erneut hatte er angeblich Glück im Unglück: „Hoffenheims Ärzte sagten, ich hätte noch mal Glück gehabt, nichts habe sich verschlechtert. Als ich erleichtert war, kam der Nachsatz, dass die Verletzung im Mai nicht gerade sehr klein war.“

FSV Mainz 05 - 1899 Hoffenheim Ishak Belfodil Verletzung
Foto: dpa/Thomas Frey

Trotzdem wurde der Angreifer eine Woche später unter Schmerzen im ersten Bundesliga-Spiel bei Eintracht Frankfurt eingewechselt. Anschließend biss er sich durch vier weitere Begegnungen, ehe nach dem Wolfsburg-Spiel gar nichts mehr ging: „Ich habe mich während des Spiels in Wolfsburg für meine Leistung geschämt, ich konnte meiner Mannschaft in keiner Weise helfen.“

Obwohl die TSG Hoffenheim versuchte, dies zu verhindern, ließ sich Belfodil im Oktober operieren und kehrte danach nach Hoffenheim zurück. Weil sich dort aber keiner der Verantwortlichen für ihn interessiert habe, setzte er sich zu seinen Vertrauensärzten nach Paris ab.

Das Vertrauen in den Bundesligisten dagegen hat er komplett verloren. „Ich kann von Glück reden, dass nicht noch mehr kaputt ging. Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt“, sagt er. „Ich habe kein Vertrauen mehr. Es besteht für mich keine Basis mehr, für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“ Nicht einmal mehr die Spiele seiner Teamkollegen, mit denen er ausschließlich noch über private Dinge rede, könne er sich aus Wut und Enttäuschung aber nicht mehr anschauen.

Und die TSG Hoffenheim? Die weist alle Vorwürfe von sich: „Alle medizinischen Behandlungsschritte wurden gemäß höchsten medizinischen Standards wie bei jeder Verletzung eines unserer Spieler einvernehmlich und eng abgestimmt mit Ishak angewendet. Wir haben alle das gemeinsame Interesse einer raschen und vollständigen Heilung und wünschen Ishak dafür alles Gute.“